Kurz vor der entscheidenden Aktionärsabstimmung über das milliardenschwere Vergütungspaket für Tesla-Gründer Elon Musk hat ein Großaktionär den Firmenchef wegen Insiderhandels verklagt. In der am Dienstag eingereichten Klageschrift fordert der Pensionsfonds ERSRI das Gericht auf, Musk zur Rückzahlung von „unrechtmäßigen Gewinnen“ in Milliardenhöhe zu verurteilen, die der Tesla-Chef durch den Verkauf von Tesla-Aktien unter Ausnutzung von Insiderinformationen erzielt habe.
Musk und sein Bruder Kimbal, ein Direktor von Tesla, hätten zwischen Ende 2021 und Ende 2022 Aktien des Elektroautobauers im Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar verkauft, bevor Nachrichten bekannt wurden, die den Aktienkurs nach unten drückten, heißt es in der beim Delaware Chancery Court eingereichten Klage.
Twitter-Kauf verheimlicht
Musk habe seinen Plan verheimlicht, mit dem Erlös die Social-Media-Plattform Twitter zu kaufen, um die Tesla-Aktien zu künstlich überhöhten Preisen zu verkaufen. Musk soll auch Anteile verkauft haben, obwohl er wusste, dass die Auslieferungen von Neufahrzeugen weit hinter den offiziellen Planzahlen zurückblieben.
Musk ist derzeit auch Gegenstand einer behördlichen Untersuchung. Es wird geprüft, ob er beim Kauf von Twitter-Aktien im Jahr 2022 gegen US-Wertpapiergesetze verstoßen hat.
ERSRI hält rund 140.000 Anteilsscheine am Elektrobauer. Die Tesla-Aktie schloss am Dienstag bei 170,66 Dollar, was einem Wert von rund 24 Millionen Dollar entspricht.
Zittern um 56 Milliarden Dollar
Am Donnerstag sind die Tesla-Aktionäre zu ihrer Jahreshauptversammlung eingeladen. Zur Abstimmung steht unter anderem das 56 Milliarden Dollar schwere Vergütungspaket für Elon Musk aus dem Jahr 2018, das kürzlich von einem Gericht gekippt wurde.
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