Der Klimawandel erhöht das Risiko für Kinderarbeit. Familien sähen sich durch die Folgen wetterbedingter Katastrophen „häufig gezwungen, zu verzweifelten Maßnahmen wie Kinderarbeit zu greifen, damit sie überleben können“, erklärten die deutschen Vertretungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF.
Es zeichne sich ab, dass das Ziel der Weltgemeinschaft, Kinderarbeit bis 2025 zu beseitigen, nicht mehr zu erreichen sei. „Der Klimawandel wird zu einem Treiber für Kinderarbeit aufgrund von Armut, wenn die Weltgemeinschaft nicht gegensteuert“, erklärte die ILO-Direktorin Deutschland, Annette Niederfranke. Kinder würden schon heut „vom Klimawandel mit voller Wucht getroffen“, gab der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Christian Schneider, an.
160 Millionen Kinder betroffen
Nach den jüngsten Schätzungen von ILO und UNICEF von 2021 sind weltweit rund 160 Millionen Kinder unter 18 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Fast die Hälfte von ihnen arbeitet demnach unter gefährlichen Bedingungen. Entwicklungen wie etwa die Folgen der Covid-Pandemie, aktuelle Konflikte und klimabedingte Katastrophen seien darin noch nicht berücksichtigt, hieß es.
Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren, Wirbelstürme und Überschwemmungen hätten in den vergangenen Jahren Menschen in Subsahara-Afrika und Südasien sehr hart getroffen und so insbesondere Kinderarbeit verstärkt, erklären ILO und UNICEF weiters. Es seien „politische Maßnahmen auf nationaler und globaler Ebene, die den Klimawandel und dringende Transformationsprozesse sozial und gerecht gestalten“, notwendig. „Dazu gehören vor allem menschenwürdige Arbeit für Erwachsene und Sozialschutz für Eltern und Kinder.“
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