„Märtyrer-Tod“
Israel tötet Hisbollah-Kommandanten Sami Abdallah
Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben den bisher ranghöchsten Kommandanten der schiitischen Hisbollah-Miliz seit Beginn des Gazakriegs getötet. Er kam am Dienstagabend bei einem Angriff im Ort Jwaya ums Leben.
Bei dem Opfer handelt es sich um Sami Abdallah, genannt Abu Taleb. Der 1969 im Südlibanon geborene Abdallah sei „als Märtyrer auf dem Weg nach Jerusalem“ gestorben, schrieb die Hisbollah in der für sie üblichen Formulierung für im Kampf getötete Mitglieder. Später erklärte die pro-iranische Schiiten-Miliz, ein zweiter Kämpfer namens Mohammad Hussein Sabra sei bei demselben israelischen Angriff getötet worden.
Bisher galt der im Jänner bei einem israelischen Angriff ums Leben gekommene Wissam Hassan Tawil als ranghöchstes seit Beginn des Gazakriegs getötetes Hisbollah-Mitglied. Tawil war unter anderem an der Gefangennahme von israelischen Soldaten beteiligt gewesen, die 2006 den letzten Krieg zwischen der Hisbollah und Israel ausgelöst hatten.
Israel machte nur vage Angaben
Zu dem Angriff vom Dienstagabend machte die israelische Armee ihrerseits zunächst keine konkreten Angaben. Sie erklärte aber, mehrere Ziele der Hisbollah im Süden des Libanon getroffen zu haben. Zuvor habe die Hisbollah 50 Raketenangriffe auf die israelisch besetzten Golanhöhen ausgeführt.
Seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober in Israel kommt es fast täglich zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israel und libanesischen Hisbollah-Kämpfern. In den vergangenen Tagen hatte die Intensität der Kämpfe zugenommen.
Verluste auf beiden Seiten
Im Libanon wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP seit Oktober mindestens 467 Menschen getötet, darunter mindestens 90 Zivilisten und 304 Hisbollah-Kämpfer. Nach israelischen Angaben wurden auf der israelischen Seite der Grenze mindestens 15 Soldaten und elf Zivilisten getötet. Zehntausende Menschen wurden auf israelischer Seite zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen.
In der vergangenen Woche hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu gesagt, sein Land sei bereit für eine „sehr intensive Operation“ an der Nordgrenze zum Libanon. „Auf die eine oder andere Weise werden wir dort die Sicherheit wiederherstellen“, so Netanyahu.
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