Radfahrer und Fußgänger sollen den gesperrten Abschnitt auf der B33 in Aggsbach-Dorf in der Wachau umschiffen können. Spätestens mit Ferienbeginn soll der Fährbetrieb starten.
Der verheerende Felssturz am 3. Juni in Aggsbach-Dorf in der Wachau, bei dem 13.000 Kubikmeter Gestein auf die Straße stürzten, lässt die lokalen Tourismusbetriebe zittern. Der betroffene Abschnitt auf der B33 ist wahrscheinlich die gesamte Sommersaison gesperrt. Wie die „Krone“ bereits Mittwochfrüh berichtete, ist ein Fährbetrieb für den Radtourismus geplant. Dies bestätigt das Land in einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Kostenloser Fährbetrieb
Die Rad- und Fußgängerfähre soll die Ortschaften Aggsbach-Dorf und Aggstein miteinander verbinden – von der Schiffsanlegestelle in Aggsbach-Dorf bis zur Betonrampe in Aggstein. Täglich von 9 bis 18 Uhr soll ein 15-Minuten-Takt eingerichtet werden. Die Transportleistung wird zu Spitzenzeiten wie am Wochenende verdoppelt. Spätestens zu Ferienbeginn soll der Betrieb starten. Für Radfahrer und Fußgänger, die die Fähre in Anspruch nehmen, ist die Fahrt kostenlos.
Finanziert wird das Ganze vom Land, der Niederösterreich Werbung sowie den betroffenen Gemeinden. Die Stege müssen noch gebaut werden. Der Betrieb wird ausgeschrieben, heißt es. Noch am Mittwoch werde eine Begehung stattfinden, um die Herstellung der Infrastruktur abzuklären, informiert Bernhard Schröder, Geschäftsführer der Destination Donau Niederösterreich. Man habe auch bereits mögliche Fährbetreiber sondiert. Bei der Errichtung der Fähre soll das Bundesheer unterstützen. Genaue Details werden noch abgestimmt und finalisiert.
Die Wachau ist bereit für ihre Gäste. Das Südufer ist mit dem Rad passierbar – das ist jetzt eine ganz wichtige Botschaft.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
Die Sicherheit jedes Einzelnen stehe an erster Stelle, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Mit dieser Fähre können Radfahrer und Fußgänger sicher die vom Felssturz betroffene Stelle umschiffen und so ihre Ausflugs- und Urlaubspläne in der Region ungehindert realisieren.“
Tourismus-Hotspot am Südufer
100.000 Radfahrer sind jährlich auf der Südseite des Donauradweges in der Wachau unterwegs. 40 Prozent des gesamten Radtourismus in der Wachau finden am Südufer statt, so Mario Pulker, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer NÖ, und ergänzt: „Daraus kann man sehen, wie wichtig es ist, den Donauradweg so schnell wie möglich wieder durchgehend befahrbar zu machen.“ Auf der Südseite der Donau in der Wachau gibt es 114 Nächtigungsbetriebe mit 409 Zimmern und 1887 Betten.
Leere Gastgärten und Stornierungen lassen Tourismusbetriebe die Nachbeben des Felssturzes spüren. „Wir haben Stornierungen erhalten, die Lokale waren leer“, schildert Pulker. Mit dem angekündigten Fährbetrieb hoffe man wieder auf Buchungen. Ob es finanzielle Hilfen für von der Sperre betroffene Unternehmen seitens des Landes geben wird, soll nach dem Saisonende entschieden werden, hieß es.
Preisnachlass für Autofahrer
Für jene, die lieber mit dem Auto unterwegs sind, gebe es einen Preisnachlass auf den Fähren Spitz und Weißenkirchen. Die Betriebszeiten würden ausgedehnt werden, sichert Andreas Nunzer, Obmann der Wachauer Welterbegemeinden und Bürgermeister von Spitz zu: „Wir Wachauer Gemeinden halten zusammen, darum haben wir die Fahrzeiten der Spitzer Fähre zusätzlich zu den normalen Fährzeiten am Freitag und Samstag von 6.15 bis 22 Uhr ausgedehnt.“
Die Zufahrt zu den Ortschaften Aggstein und Aggsbach Dorf ist von Krems bzw. Melk aus ungehindert möglich. Auch alle anderen Wachau-Gemeinden auf der Südseite sind von Krems oder Melk aus zu erreichen. Wer mit dem Fahrrad am Donauradweg unterwegs ist, hat die Möglichkeit in St. Lorenz nach Weißenkirchen die Donau zu übersetzen oder in Arnsdorf nach Spitz zu fahren.
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