Sie sind verletzt, haben den Sprung in den Kader nicht geschafft, sich mit ihrem Nationalteam nicht qualifiziert, mit ihrem Teamchef zerkracht oder sind wegen Dopings gesperrt – bei der am Freitag beginnenden Fußball-Europameisterschaft werden einige Stars fehlen. Die Abwesenden würden eine Elf stellen, die wohl um den Titel mitspielen könnte.
Thibaut Courtois (BEL, Real Madrid, Torhüter): Von einem Kreuzbandriss und einer Meniskusverletzung genesen, kehrte Courtois erst Anfang Mai ins Tor von Real Madrid zurück. Beim Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund stand er wieder im Kasten. Der Grund, warum der Belgier – statt sein Team als Kapitän anzuführen – nicht in Deutschland dabei sein wird, ist ein seit Längerem schwelender, teils öffentlich ausgetragener Disput mit Nationaltrainer Domenico Tedesco.
Mats Hummels (GER, Borussia Dortmund, Verteidiger): Bei Dortmund eine Bank, wurde der Weltmeister von 2014 auch ins All-Star-Team der abgelaufenen Champions-League-Saison gewählt. In den Plänen von DFB-Teamchef Julian Nagelsmann spielt der 35-Jährige allerdings seit dem 0:2 gegen Österreich im November 2023 keine Rolle mehr.
Harry Maguire (ENG, Manchester United, Verteidiger): In Anbetracht des Mangels an guten englischen Innenverteidigern sah der 31-Jährige wie eine Bank für die Europameisterschaft aus. Eine Wadenmuskelverletzung im Saisonfinish veranlassten Nationaltrainer Gareth Southgate aber dazu, den kopfballstarken Spieler von Manchester United nicht in den Kader zu berufen.
David Alaba (AUT, Real Madrid, Verteidiger): Der österreichische Teamkapitän fehlt aufgrund eines Risses des vorderen Kreuzbands im linken Knie und wird Teamchef Ralf Rangnick als „Non-playing Captain“ assistieren. Der Abwehrchef von Real Madrid war am 17. Dezember im Heimspiel gegen Villarreal unglücklich im Rasen hängen geblieben und hatte sich dabei das Knie verdreht.
Lucas Hernandez (FRA, Paris Saint-Germain, Verteidiger): Der französische Außenverteidiger von Paris Saint-Germain erlitt im Champions-League-Halbfinale gegen Borussia Dortmund einen Kreuzbandriss im linken Knie. Der 28-Jährige ist mit WM-Titel 2018, Champions-League-Sieg mit Bayern München 2020, Club-WM-Erfolg 2021 und Meistertitel in Deutschland, Spanien und Frankreich dekoriert wie kaum ein anderer aktiver Spieler.
Martin Ödegaard (NOR, Arsenal, Mittelfeld): Der Arsenal-Kapitän trägt auch im norwegischen Team die Schleife, das angepeilte EM-Ticket verpassten die Skandinavier allerdings deutlich. Trotz einiger Shootingstars in der Mannschaft reichte es für die Norweger in der Qualigruppe gegen Spanien und stark aufspielende Schotten nur zu Platz drei. Damit muss der 25-jährige Ödegaard weiter auf seine erste Teilnahme bei einem Großereignis mit dem Nationalteam warten.
Paul Pogba (FRA, Juventus Turin, Mittelfeld): Der Weltmeister von 2018 steht vor einem unrühmlichen Karriereende. Der 31-jährige Mittelfeldspieler von Juventus Turin ist im August nach einem Serie-A-Spiel positiv auf Testosteron getestet und im vergangenen Februar vom italienischen Sportgericht für vier Jahre gesperrt worden. Für die Équipe Tricolore absolvierte Pogba insgesamt 91 Länderspiele.
Frenkie de Jong (NED, FC Barcelona, Mittelfeld): Der 27-Jährige ist der zentrale Passverteiler im Oranje-Mittelfeld. Wegen einer Knöchelverletzung, die er sich im April gegen Real Madrid zugezogen hatte, wird De Jong die Endrunde aber verpassen. Die Hoffnung auf eine EM-Teilnahme war beim Spielmacher bis zuletzt da, der Knöchel spielte aber nicht mit.
Gavi (ESP, FC Barcelona, Mittelfeld): Im November 2023 verletzte sich der 19-jährige Mittelfeldspieler im letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien (3:1), einer sportlich eher unbedeutenden Begegnung. Der Barca-Profi zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und verletzte sich zusätzlich am Außenmeniskus. Bei der WM 2022 in Katar war Gavi in allen vier Partien in der spanischen Startelf gestanden, auf seine erste EM-Teilnahme muss der Shootingstar aber noch warten.
Erling Haaland (NOR, Manchester City, Sturm): Auch sechs Tore des 23-jährigen Sturmtanks in der Qualifikation haben Norwegen nicht zur Endrunde gereicht. Die Skandinavier landeten in der Gruppe A hinter Spanien und Schottland und schafften es nicht einmal ins Play-off. Der ehemalige Salzburg-Stürmer Haaland, der für den englischen Meister Manchester City in 45 Pflichtspielen in dieser Saison 38 Tore erzielt hat, muss daher weiter auf seine erste Endrundenteilnahme warten.
Marcus Rashford (ENG, Manchester United, Stürmer): Der 26-jährige Flügelflitzer wurde von Teamchef Gareth Southgate ähnlich wie Jack Grealish überraschend nicht einberufen. In der EM-Qualifikation war Rashford noch fester Bestandteil der „Three Lions“. Auch bei der WM 2022 sowie bei der EURO 2020, als ihm im Elfmeterschießen des Finales gegen Italien die Nerven versagten, kam der Offensivspieler regelmäßig zum Einsatz.
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