Auf dem Weg nach Kuba
Russische Kriegsschiffe übten vor US-Küste
Während die russischen und weißrussischen Streitkräfte ihre Atombereitschaft üben, befindet sich eine Gruppe russische Kriegsschiffe – darunter auch ein Atom-U-Boot – auf dem Weg nach Kuba. Auch dieser Flottenverband hielt Waffenübungen ab – vor der US-Küste! Zuvor hatte Kremlchef Wladimir Putin damit gedroht, Feinden des Westens ähnliche Waffen zukommen zu lassen, wie die Ukraine von der NATO bekomme.
Diese subtile Warnung ließ Putin vor wenigen Tagen beim jährlichen Wirtschaftsforum in St. Petersburg lassen. Laut der Mitteilung des kubanischen Außenministeriums vom Donnerstag handelt es sich dabei um eine Fregatte, ein Atom-U-Boot, einen Öltanker und einen Bergungsschlepper. Keines der Schiffe habe Atomwaffen an Bord, von ihrem Aufenthalt im Hafen von Havanna gehe für die Region keine Gefahr aus. Vielmehr handle es sich um einen „offiziellen Hafenbesuch“ in Havanna im Rahmen der „historischen Freundschaft“ der beiden Staaten. Es handelt sich also dem Vernehmen nach um Waffentransporte in den Hinterhof der Vereinigten Staaten.
Kreuzfahrtschiff-Passagier überrascht, „wie nah sie waren“
Allerdings handelt es sich um das erste solche Manöver seit der Invasion der Ukraine. Der Oberbefehlshaber der russischen Marine, Admiral Alexander Moissejew, gab bekannt, dass am heutigen Mittwoch die Ankunft in Havanna erwartet werde. Die Route der Kriegsschiffe wird von den USA genau verfolgt. Aber auch Gästen eines Kreuzfahrtschiffs vor der Küste Floridas fielen die vier russischen Schiffe auf, wie der Nachrichtensender CNN berichtet. „Ich war überrascht, wie nah sie der Küste waren“, zitiert der TV-Sender einen Reisegast.
Was dieser nicht wusste, ist die Tatsache, dass die Fregatte Admiral Gorschkow, das Atom-U-Boot Kasan und die anderen Schiffe der Nordflotte dort nicht nur vorbeifuhren, sondern auch den „Einsatz hochpräziser Raketenwaffen mithilfe von Computermodellen gegen Marineziele“ trainierten, wie das russische Verteidigungsministerium festhält.
US-Regierung: Moskau will Botschaft senden
Die US-Regierung betrachtet die Übungen als Antwort darauf, dass sie der Ukraine vergangene Woche die Erlaubnis erteilt hatte, amerikanische Waffen in begrenztem Umfang gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen, hieß es in einem Bericht der Zeitung „Miami Herald“ in der Vorwoche. Der Einschätzung zufolge wolle Moskau mit erhöhter Aktivität in der Nähe der Vereinigten Staaten eine Botschaft senden und die USA beunruhigen. Havanna liegt nur rund 170 Kilometer von Key West im US-Bundesstaat Florida entfernt.
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