Wolfgang Matt (ÖVP) reichte am Dienstagabend sein Rücktrittsgesuch ein. Die Mitglieder der Stadtvertretung wählten Manfred Rädler (ÖVP) mehrheitlich zu seinem Nachfolger.
Alles was in Feldkirch Rang und Namen hat, hatte sich am Dienstagabend im Montfortsaal eingefunden, um Bürgermeister Wolfgang Matt zu verabschieden. Darüber hinaus hatten auch Landeshauptmann Markus Wallner, Landtagspräsident Harald Sonderegger, Vertreter der Nachbar- und Partnergemeinden aus Liechtenstein und Deutschland den Weg in die Montfortstadt angetreten.
Dort blickte zunächst Wolfgang Matt auf sein politisches Wirken zurück, das in den 1990er Jahren als Stadtvertreter und Ortsvorsteher von Altenstadt begonnen hatte. Später wurde er Finanzstadtrat, Vizebürgermeister und im März 2019 Bürgermeister: „Als ich damals das Amt übernommen habe, wusste ich, was auf mich zukommt. Morgen weiß ich das nicht, aber wie hat schon Franz Beckenbauer gesagt? Schau ma moi, dann seng mas scho!“
In jedem Fall dürfte sich im Ruhestand etwas mehr Zeit fürs Golfspielen und natürlich auch die vier Enkel finden, die trotz der vielen, teils langen Reden, ihr Versprechen hielten und geduldig zuhörten.
Stadtvertreter dankten Matt für sein Wirken
Für die „Herrin seiner Termine“, Mitarbeiterin Claudia Schatzmann, gab es ebenso einen Blumenstrauß wie für Ehefrau Ingrid. Vizebürgermeisterin Andrea Kerbleder erhielt das Schriftstück, in dem er seinen Amtsverzicht bekannt gab. „Feldkirch wünsche ich: Bleib offen, bleib neugierig und bleib mutig“, sagte Matt dann zum Ende seiner Amtszeit.
Andrea Kerbleder, die mit dem Rücktritt von Wolfgang Matt kurzzeitig das Bürgermeisteramt innehatte, machte sich nicht, wie bei der Sitzungsbesprechung spaßeshalber angekündigt, mit dem Rücktrittsgesuch davon. Souverän führte sie durch den inoffiziellen Teil, den Stadtvertreter fast alle Couleur dazu nutzten, Wolfgang Matt für sein Wirken in Krisenzeiten zu danken.
„In einem Interview hat Wolfgang Matt einmal gesagt, dass es ihm wichtig ist, den Menschen bei allen Entscheidungen noch in die Augen sehen zu können. Das war immer der Fall“, resümierte Benedikt König (ÖVP). Im Namen der Fraktion überreichte er dem ehemaligen Stadtoberhaupt einen Gutschein für eine Golfreise. Die passenden Bälle dazu, in grün und mit der Aufschrift „Bürgermeister A.D.“, gab es von den Grünen. Stadträtin Natascha Soursos konnte sich dabei ein paar kritische Anmerkungen nicht verkneifen. So habe Matt die Grünen nicht eingebunden, ihm habe der visionäre Blick gefehlt und so die Politik der kleinen Schritte verfolgt.
Thomas Spalt von der FPÖ erinnerte sich an verschiedene Meinungen, Auseinandersetzungen. „Wir haben aber immer auf Augenhöhe diskutiert und am Ende konnten wir zusammensitzen und ein Bier trinken.“ In Umgang miteinander bräuchte es genau das und keine Schläge unter der Gürtellinie.
Christoph Alton, einziger Stadtvertreter der Plattform „WIR“, bedankte sich bei Matt, der ihn ermutigt habe, sich auf politischer Ebene einzubringen. Seine Enkel würde Matt als „Super-Fußballer“ sicher gut begleiten.
Die anschließende Wahl zum Bürgermeister durch die 36 Stadtvertreter gewann Manfred Rädler mit 22 Stimmen.
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