Nach den heftigen Unwettern am Wochenende sind weiterhin viele Straßen in der Steiermark gesperrt, so auch die Pyhrnautobahn (A9) bei Übelbach. Sie soll nun bis zumindest 21. Juni unbenutzbar bleiben. Bahnfahrer brauchen im Nahverkehr zwischen Bruck und Graz auch noch länger Geduld.
Der größte Einschnitt im steirischen Straßennetz ist sicherlich die gesperrte A9 bei Übelbach. Dort gingen ja am vergangenen Wochenende fünf große Muren ab. Die Sperre war zunächst bis Ende der Woche angekündigt – nun wird es wohl zumindest bis 21. Juni, also eine Woche länger, dauern. Das bestätigte die Asfinag am Donnerstag.
Grund: Es gibt mittlerweile 20 verschiedene Rutschungen im Abschnitt südlich des Gleinalmtunnels. Falls kein weiteres Schlechtwetter eintritt, sollte ab 21. Juni die Fahrbahn Richtung Norden uneingeschränkt benutzbar sein, in Richtung Süden sind dann zwei etwas verengte Fahrstreifen geplant. Der Verkehr wird bis dahin großräumig über die S6 (Semmering-Schnellstraße) und die S35 (Brucker Schnellstraße) umgeleitet.
6,5 Millionen Euro Schäden
Doch auch das Landesstraßennetz wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Der geschätzte Schaden beträgt derzeit 6,5 Millionen Euro – und wird sicher noch steigen! Immerhin zwei gute Nachrichten gibt es: Zum einen konnte die Rinneggerstraße (in Graz: Radegunder Straße) bis zum Dürrgrabenweg wieder geöffnet werden, die Buslinie 41 kann wieder normal verkehren.
Zufahrt zum Pogusch bald wieder frei
Und zum anderen wird Donnerstagnachmittag die L123 (Stollinggrabenstraße) in St. Lorenzen im Mürztal wieder geöffnet. „Glücklicherweise gab es diesmal keine gravierenden Schäden“, so Landeshauptmannstellvertreter und Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ). Auf der Zufahrtsstraße zum Pogusch kam es ja erst zu Weihnachten zu einem massiven Erdrutsch, der monatelang behoben werden musste. Nicht weit entfernt stürzten nun wieder Schlamm, Geröll und Bäume auf die Fahrbahn.
Die weiteren Sperren (siehe Infokasten unten) werden laut Franz Zenz, Leiter des Landesstraßendienstes, noch länger dauern: Von einer Woche bis zum Jahresende reicht die Palette. Brücken wurden im Landesnetz nicht weggerissen, ihre genaue Begutachtung kann aber erst nächste Woche beginnen.
Bahnverkehr teils stillgelegt
Auch der Bahnverkehr ist nach den Unwetterereignissen beeinträchtigt. Zwischen den Bahnhöfen Frohnleiten und Peggau-Deutschfeistritz sind Hangsicherungsarbeiten notwendig, die nur tagsüber durchgeführt werden können. Einzig der Fernverkehr kann hier seit Donnerstagabend wieder regulär fahren.
Im Nahverkehr dauert die Sperre noch wesentlich länger: Bis Sonntag herrscht ausgedünnter Betrieb, mit Zugausfällen zwischen Graz und Bruck an der Mur sei noch bis 4. Juli zu rechnen. Während der Einschränkungen fahren jedoch Ersatzbusse.
Auf der Thermenbahn sind bis voraussichtlich 23. Juni keine Fahrten zwischen Friedberg und Hartberg möglich. Auch hier gibt es einen Schienenersatzverkehr.
Übelbacher Bahn steht ganzen Sommer still
Die Übelbacher Bahn – betrieben von der landeseigenen Steiermarkbahn – wird nach derzeitigen Schätzungen voraussichtlich bis Mitte oder gar Ende August gesperrt bleiben. „Ein gesamtes Schadensbild haben wir erst gegen Ende der Woche, da derzeit noch immer so viel Wasser vom Berg hinunterkommt. Wir gehen von einem Schaden zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro aus“, heißt es von Lang. Er betont auch: „Die Strecke wird jedenfalls saniert!“ Der Deutschfeistritzer Bürgermeister Michael Viertler hat ja die Zukunft der Bahn infrage gestellt.
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