Aufgrund des Klimawandels verändern sich mitunter die Bedingungen in den Urlaubsländern, die das Urlaubsvergnügen erheblich trüben und die Gesundheit gefährden können. Denn Temperatur und Wetter wirken sich auf mögliche Krankheiten im Zielland aus.
Etliche Krankheitserreger – übertragen durch Zecken oder Mücken – dringen nämlich zunehmend in neue Lebensräume vor. Man muss dafür nicht in ferne Länder fliegen. Schon beim Urlaub in Österreich sind Veränderungen bemerkbar. So sind etwa Zecken viel früher – sogar bereits im Jänner – und mittlerweile beinahe überall unterwegs.
Die bis vor einigen Jahren geltende Faustregel, in Bergen über 1000 Meter Seehöhe sei man vor diesen Tieren sicher, ist längst überholt. Schon beim Stich überträgt eine mit FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) infizierte Zecke die gefährlichen Erreger. Um eine Erkrankung zu verhindern, steht eine hoch wirksame Impfung zur Verfügung.
Die FSME-Impfung ist nicht neu, gewinnt aber an Bedeutung.
Dr. Bernhard Benka, MSc, DTMPH, Bereichsleitung Öffentliche Gesundheit, AGES, Wien
Bild: felicedrott
Vor Zecken und Stechmücken schützen
„Die FSME-Impfung ist nicht neu, gewinnt aber an Bedeutung. Sie besteht aus einer Grundimmunisierung durch drei Dosen, gefolgt von einer ersten Auffrischungsimpfung nach drei Jahren. Anschließend sollen bis zum vollendeten 60. Lebensjahr alle fünf Jahre Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle drei Jahre“, berichtet Dr. Bernhard Benka, MSc, DTMPH, Bereichsleitung Öffentliche Gesundheit, AGES, Wien, im Fachmagazin „Ärzte Krone“.
Noch keine zugelassene Schutzimpfung (ein neuer Impfstoff wird gerade klinisch getestet) gibt es gegen die – ebenfalls durch Zecken übertragene – Borreliose. Hier kann das Erkrankungsrisiko durch rasche Entfernung des Blutsaugers vermindert bzw. ein Stich durch das Tragen langer, geschlossener Kleidung und dem regelmäßigen Absuchen des Körpers nach Zecken vermieden werden.
Exotische Krankheiten nun auch in Europa
Nicht nur die Verbreitungsgebiete der Spinnentiere verändern sich durch den Klimawandel. Auch neue Stechmückenarten rücken immer weiter in unsere nähere Umgebung vor. Mit im Gepäck haben die Tiere mitunter früher eher als exotisch geltende Erkrankungen wie Dengue- und Chikungunyafieber sowie Malaria.
„In unserem südlichen Nachbarland Italien gab es beispielsweise im Jahr 2023 mehr als 80 lokal erworbene Dengue-Infektionen. Reisende sollten nicht nur beim Übersee-Urlaub an ausreichenden Insektenschutz denken, sondern auch bei näheren Zielen wie Italien, Frankreich oder Griechenland“, so Dr. Benka. Eine Dengue-Impfung wird Urlaubern trotzdem nicht allgemein empfohlen. Am besten in spezialisierten Einrichtungen über Risiken und Reiseimpfungen informieren.
Der Schutz vor Stechmücken (Repellent, lange Kleidung) und das Beachten von Risikolandkarten stellen wichtige Maßnahmen dar, um eine Erkrankung zu verhindern. Das gilt auch für Chikungunya und Malaria. Zur Vorbeugung (Prophylaxe) gegen Malaria kann man während des Aufenthaltes in einem Risikogebiet, kurz vorher und einige Zeit danach ein Malariamedikament einnehmen bzw. dieses mitnehmen und sofort bei Fieber anwenden. Wer im oder nach Rückkehr aus einem Risikogebiet Symptome verspürt, sollte unverzüglich den Arzt aufsuchen!
Während in Österreich Tollwut kaum ein Problem darstellt, ist sie in Teilen Asiens und Afrikas weiterhin verbreitet. Bei Reisen in Risikoländer wird eine prophylaktische Schutzimpfung empfohlen. Masern sind auch in Europa wieder auf dem Vormarsch. Impflücken erhöhen die Gefahr für große Ausbrüche – nicht nur in Ländern wie Rumänien, Kasachstan und Russland, sondern ebenso in Österreich. Die Reiseplanung ist ein guter Zeitpunkt, seinen Impfstatus zu überprüfen.
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