Zivile Schutzschilde
Chatnachrichten legen brutales Hamas-Kalkül offen
Der militärische Flügel der Hamas hat zivile Opfer bisher mutwillig in Kauf genommen. Das legen ausgewertete Nachrichten-Protokolle der terroristischen Führung nahe, die nun öffentlich wurden. Die vielen Toten im Gazastreifen seien laut Hamas „notwendige Opfer“.
Der Chef der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, soll einem Bericht der US-Zeitung „Wall Street Journal“ zufolge bisher einer Waffenruhe mit Israel nicht zugestimmt haben, weil er sich von anhaltenden Kämpfen und steigenden Opferzahlen unter palästinensischen Zivilisten Vorteile verspricht.
Das gehe aus Nachrichten hervor, die Al-Sinwar kürzlich an die an Verhandlungen einer Waffenruhe beteiligten Hamas-Vertreter geschickt habe, berichtete die Zeitung. Sinwar erklärte demnach zu den Tausenden Toten in Gaza in einer Nachricht an die Hamas-Führer in Doha (Katar): „Sie sind notwendige Opfer.“
Dutzende Nachrichten ausgewertet
Das „Wall Street Journal“ hat eigenen Angaben zufolge Zugang zu Dutzenden Nachrichten, von denen nicht klar wurde, ob es sich um Text-, Sprach- oder andere Arten von Nachrichten handelt. „Wir haben die Israelis genau da, wo wir sie haben wollen“, soll der Terroristen-Führer jüngst erklärt haben.
In vielen Nachrichten habe Al-Sinwar „eine kalte Missachtung von Menschenleben an den Tag gelegt und deutlich gemacht, dass er glaubt, dass Israel durch den Krieg mehr zu verlieren hat als die Hamas“, schreibt die Zeitung weiter. Al-Sinwar sei nicht der erste Palästinenserführer, der Blutvergießen als Druckmittel gegen Israel einsetze. Aber das Ausmaß der Kollateralschäden in diesem Krieg – getötete Zivilisten und angerichtete Zerstörung – sei zwischen Israelis und Palästinensern beispiellos.
Hamas-Chef war von Brutalität überrascht
Al-Sinwar habe die Terrorangriffe der Hamas vom 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet, die den derzeitigen Gaza-Krieg auslösten, geplant. Ganz frühe Nachrichten an die Unterhändler einer Waffenruhe zeigten aber, dass er über die Brutalität der Hamas-Kämpfer und anderer Palästinenser überrascht gewesen sei und auch darüber, wie leicht sie Gräueltaten begangen hätten, so die Zeitung weiter.
„Dinge gerieten außer Kontrolle“, habe er in einer der Nachrichten geschrieben und sich dabei auf die Banden bezogen, die zivile Frauen und Kinder als Geiseln nahmen. „Menschen wurden darin verwickelt, und das hätte nicht passieren dürfen.“
Trotz Israels heftiger Bemühungen, ihn zu töten, lebt Al-Sinwar an einem unbekannten Ort im Gazastreifen. Die Nachrichten zeigten auch, dass er bereit wäre, im Kampf zu sterben, schreibt die Zeitung weiter.
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