Keine Ukraine zu sehen
Medwedew sorgt mit Landkarte für neuen Aufreger
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew sorgt wieder einmal für Empörung: Der Putin-Freund hat auf einer Landkarte zum russischen Nationalfeiertag die gesamte Ukraine als Teil Russlands reklamiert.
Eine animierte Grafik blitzt, untermalt mit den Klängen der russischen Hymne, über den Bildschirm. Eine weiß-blau-rote Flagge weht über einer Karte Russlands – dabei ist die gesamte Ukraine bis zur Grenze mit Polen, der Slowakei und Ungarn als russisch markiert. Diese Darstellung postete Medwedew auf seinem Blog auf Telegram. Auffallend ist, dass das eng mit Russland verbündete Belarus ausgenommen blieb.
Wie weit will Russland die Ukraine unterwerfen?
In den mehr als zwei Jahren Krieg hat es aus Moskau uneinheitliche Antworten offizieller oder propagandistischer Art gegeben, wie weit Russland die Ukraine unterwerfen will. Ein erklärtes Ziel ist, dass Russland die vier ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson vollständig erobern möchte, die es für annektiert erklärt hat. Weitergehende Überlegungen gab es zu Charkiw im Osten und zum Süden mit der Hafenstadt Odessa, schließlich auch zur Hauptstadt Kiew. Außenminister Sergej Lawrow sprach im April davon, dass höchstens die Zukunft der Westukraine um Lwiw offen sei.
So sah die von Medwedew gepostete Grafik aus:
Von der liberalen Hoffnung zum Hardliner
Medwedew galt zu seiner Zeit als Präsident 2008 bis 2012 als liberale Hoffnung Russlands. Der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates hat sich aber seit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu einem der größten Hardliner entwickelt und verteidigt den Krieg mit hetzerischen Posts in sozialen Netzwerken.
„Tag Russlands“
Am 12. Juni 1990 beschloss das Parlament der Sowjetrepublik Russland die staatliche Souveränität und damit praktisch die Unabhängigkeit von der zerfallenden Sowjetunion. Der Tag wird deshalb jährlich als Tag Russlands begangen. Präsident Wladimir Putin überreichte zu diesem Tag in Moskau Staatspreise für Leistungen in Kultur und Technik. Er rief das Land zur Geschlossenheit auf angesichts des Krieges – den er selber befohlen hat. „In dieser schweren Zeit verbinden uns Patriotismus und Verantwortung für das Schicksal der Heimat“, sagte er der Agentur TASS zufolge.
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