Brandstiftung lautet der Vorwurf gegen einen Kroaten (25) am Mittwoch im Landesgericht Salzburg: Er soll im Auftrag einer Bande ein Lokal angezündet haben. Im Hintergrund soll es um Drogen-Schulden gehen. Doch vor Gericht leugnet er: „Ich war gar nicht in Österreich“.
Es war der 20. November 2021, etwa 3 Uhr nachts. Eine Imbissbude im Walser Ortsteil Himmelsreich wurde ein Raub der Flammen. Meterhoch schoss das Feuer gen Himmel – knapp 90 Feuerwehrleute kämpften dagegen an. Das Imbissstandl brannte lichterloh. Schnell war auch klar: Es war Brandstiftung. Danach passierte aber monatelang nichts.
„Bis im Mai 2022 bei einem Drogenverfahren neue Hinweise aufkamen“, erklärte die Staatsanwältin beim Prozess am Mittwoch im Salzburger Landesgericht. Ein Belastungszeuge, der einst in einer slowenischen Drogen-Bande aktiv war, hatte ausgepackt und Details genannt – auch den mutmaßlichen Brandstifter, den Angeklagten (25).
Angeklagter: „War da im Krankenhaus in Belgrad“
Der Bandenchef soll die Eintreibung von Schulden bei einem Mann gefordert haben, dessen Schwester den Imbiss betrieb. Da kein Geld zu holen war, soll es zur Brandlegung gekommen sein. „Ich habe das nicht gemacht. Ich war gar nicht in Salzburg“, wehrt sich der bereits in Spanien und Slowenien vorbestrafte Angeklagte. Und er ergänzt: „Ich war gar nicht hier, ich war noch nie in Österreich. Damals war ich im Spital in Belgrad.“ Wegen einer Handverletzung sei er vier Tage stationär im Spital gewesen.
Ende Dezember 2023 nahmen ihn Polizisten in Slowenien fest. Im Februar folgte die Überstellung nach Klagenfurt, nun ist er in U-Haft. Die Richterin fragte noch, warum der Zeuge ihn belaste: „Alles Lügen, ich verstehe es auch nicht. Vielleicht will er sich selbst retten.“ Die Richterin vertagte, um eine Bestätigung des serbischen Spitals einzuholen.
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