Wieder Probleme am Campus Wienerwald in Unterdambach im Bezirk St. Pölten: Die privaten Betreiber orten Einschüchterung von Eigentümer und Land. Gelder an die Flüchtlinge wurden scheinbar nicht ausbezahlt.
Seit 25 Monaten stellen sich Christian Zeitz und Reinhard Fellner von der Initiative Soziales Österreich (ISÖ) in den Dienst der Hilfe für ukrainische Flüchtlinge. In ihrem Heim am Campus Wienerwald in Unterdambach werden derzeit 170 Menschen betreut. In Summe waren es bisher rund 800 Personen. Die beiden Betreiber standen wochenlang in Verhandlungen mit dem Land für einen Vertrag als Vollversorgerheim.
Doch nachdem sie laut Zeitz einen „Aufpasser“ in Form der Diakonie vor die Nase gesetzt bekommen sollten, scheiterte das Ansinnen. Der Vertrag wurde daher auf privater Basis zwischen den Flüchtlingen und der ISÖ geregelt. Pro Tag werden 11 Euro für Grundversorgung wie Essen und Mietkosten bezahlt. Die Flüchtlinge können sich indes mit Arbeitsleistungen etwas Geld verdienen.
Alle anderen Flüchtlinge haben das Geld für die Grundversorgung wie gewohnt ausbezahlt bekommen. Wir wissen nicht, wie wir den Monat finanziell überbrücken sollen.
Christian Zeitz, Initiative Soziales Österreich, Campus Wienerwald
Beim Verkauf des früheren Blindenheimes ploppten laut den beiden Heimbetreibern Schulden in der Höhe von 4,5 Millionen Euro auf. Allein seitens der Gemeinde sollen 70.000 Euro an Forderungen offen sein. Nur zwei Wochen später habe der neue Eigentümer Konkurs angemeldet. Seitdem versuche die Masseverwalterin alles, um die Heimbetreiber und „ihre Flüchtlinge“ zu vertreiben. „Um das Areal gewinnbringend zu nutzen“, mutmaßt Zeitz.
Urplötzlich sei seitens der Behörde dann das Geld für die Flüchtlinge einbehalten worden. „Hier wurde grundlos die Grundversorgung eingestellt“, wettert Zeitz und ortet deshalb einen „schweren politischen Amtsmissbrauch“.
Vorwürfe nicht haltbar
Es wurde lediglich „aufgrund der aktuell unsicheren Situation wegen der Insolvenz des Eigentümers“ der Auszahlungsmodus geändert, heißt es dazu aus dem Büro des zuständigen FPÖ-Landesrats Christoph Luisser. Der Vorwurf des Amtsmissbrauchs wird hier aufs Schärfste zurückgewiesen – und auch gleich mit Klagen gedroht.
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