Dank Mega-Öffi-Ausbau

In diesem Tal fährt der Bus bis ins kleinste Dorf

Kärnten
12.06.2024 19:45

In der Region Lieser-Maltatal könnte man nun komplett auf das Auto verzichten. Der neue Busfahrplan begeistert auch die Salzburger Vertreter!

Vom Bergdorf in die Stadt, ins Strandbad, auf den Katschi, in die Innerkrems. Diese und weitere Anbindungen sind ab 8. Juli im Lieser-Maltatal möglich. Wie bereits berichtet, wird dort der Öffi-Verkehr massiv ausgebaut. „Drei Jahre haben wir daran gearbeitet – viel Herzblut hineingesteckt“, wird der regionale Tourismuschef Markus Ramsbacher bei der Präsentation am Mittwoch auf der Alten Burg in Gmünd emotional.

Nicht nur für den Tourismus sei der Ausbau, der von bisherigen 41.000 Angebots-Kilometern auf 1,1 Millionen Kilometer pro Jahr erweitert wird, wichtig. „Es profitieren alle. Schüler, Pendler, Gäste, ältere Menschen“, sagt Verkehrs- und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig und spricht die Koralmbahn an. „Natürlich wird Oberkärnten von dem Bahn-Projekt in Unterkärnten profitieren, wenn die Verbindung vorhanden ist – was sie mit dem neuen Fahrplan im Tal ist“, verweist er auf Gästebefragungen, „die die Wichtigkeit der Öffis unterstreichen.“

Projekt weckt Interesse auch in Salzburg
2,4 Millionen Euro mehr als bisher wurden dafür im Tal für den Verkehr in die Hand genommen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 3.750.000 Euro. Der Stolz über das Projekt ist bei den Bürgermeistern Franz Aschbacher (Rennweg), Gottfried Kogler (Krems), Arnold Prax (Trebesing), Josef Jury (Gmünd) und Klaus Rüscher (Malta) nicht zu übersehen. Nicht umsonst besuchten die Veranstaltung auch Vertreter aus dem Lungau (Salzburg). „Wir haben Nachholbedarf und können uns hier etwas abschauen!“, sagt Johann Lüftenegger, der Bürgermeister von St. Margarethen. 

Voller Freude haben die fünf Bürgermeister, Bacher Reisen, Kärntner Linien, die Nockregion und Landesrat Sebastian Schuschnig ihr Pilotprojekt im Lieser- Maltatal präsentiert. (Bild: Elisa Aschbacher)
Voller Freude haben die fünf Bürgermeister, Bacher Reisen, Kärntner Linien, die Nockregion und Landesrat Sebastian Schuschnig ihr Pilotprojekt im Lieser- Maltatal präsentiert.

Für Jury ist „der Verkehr verantwortlich, ob es der ländliche Raum in die Zukunft schafft oder nicht.“ Sein Kollege Kogler sieht neue Chancen: „Die Abwanderungen können verhindert, Arbeitsplätze geschaffen werden.“

„Mali“ als Taxialternative und tägliche Angebote 
Den an Werktagen angebotenen 60-Minuten-Takt zwischen Spittal über Gmünd nach Rennweg und Malta soll es nun auch an Samstagen, Sonn- und Feiertagen geben. Leichter und schneller fährt sichs nach Seeboden zum See, auf die Kölnbreinsperre, zur Frido Kordon Hütte, ins Pöllatal. Ehemalige Schülerstrecken will man in den Linienverkehr einbinden, sie als Bedarfsverkehr implementieren.

Umweltfreundliche Fortbewegung
Nicht ganz zufrieden bei der Planung zeigte sich Martin Bacher von Bacher Reisen, der dafür 20 neue Buslenker einstellte, 13 Linien- bzw. Minibusse anschaffte. „Da wir nun mehr Kilometer fahren, bedeutet das mehr CO₂-Ausstoß. Daher werden wir die Busse mit HVO, einem klimafreundlichen Kraftstoff tanken, eine Tankstelle wird in Gmünd errichtet. Die Stadt ist die zentrale Verknüpfung aller Linien. Daher entsteht auch ein Busbahnhof.“

Mit dem Vorhaben gelöst sein dürfte der Taxi-Mangel. „Es gibt kostengünstige Rufbusse ’Mali’ – kurz für Malta- Liesertal. Da wird gefahren, wenn wir gerufen werden. Das gilt bis 22 Uhr.“

Die Vertreter verweisen auf eine „große Erneuerung mit experimentellen Charakter“: „Umsetzungen und bauliche Maßnahmen erfolgen stufenweise. Dass Nachbesserungen anfallen könnten, ist uns bewusst. Für Feedback sind wir offen!“

Nun heißt es: „Werben, werben, werben! Das großartige Projekt muss ja auch angenommen werden!“

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