Ukraine fehlt Personal
Für 450 Euro im Monat vom Wehrdienst freigekauft
Angesichts des zunehmenden Arbeitskräftemangels in der Ukraine haben Abgeordnete einen Gesetzentwurf angekündigt, der Unternehmen ermöglichen soll, ihre Angestellten vom Wehrdienst freizukaufen.
„In diesen schwierigen Zeiten hängt das Funktionieren jedes Unternehmens von Berechenbarkeit ab – und die wichtigste Frage, die die meisten Hersteller heute beschäftigt, ist, ob sie wichtige Mitarbeiter halten können“, erklärte ein Abgeordneter der Regierungspartei.
Dem Gesetzentwurf zufolge können Angestellte durch die Errichtung einer monatlichen Gebühr von 20.000 Hrywnja (rund 450 Euro) durch ihren Arbeitgeber vor einer Einberufung in die Armee bewahrt werden. Die Unternehmen müssten dann selbst entscheiden, welche ihrer Angestellten „am wesentlichsten“ seien.
Hunderttausende haben das Land verlassen
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 haben Hunderttausende junge Männer die Ukraine verlassen. Einer im April veröffentlichten Umfrage zufolge leiden beinahe drei Viertel der Unternehmen im Land unter Personalmangel.
Harte Strafen für Kriegsverweigerer
Auch an der Front mangelt es extrem an Personal. Im Bemühen um neue Rekruten hat die Ukraine mehrere Maßnahmen umgesetzt, darunter die Herabsetzung des Einberufungsalters auf 25 Jahre, die Mobilisierung von Häftlingen sowie härtere Strafen für Kriegsdienstverweigerer.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht mehr verlassen. In der vergangenen Woche war verkündet worden, dass im Ausland lebende Ukrainer im wehrfähigen Alter nach einem Besuch in der Ukraine das Land nicht mehr verlassen dürfen.
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