Unwetter-Katastrophe

Deutschfeistritz: „Bei uns halten alle zusammen“

Steiermark
13.06.2024 06:00

In den steirischen Katastrophengebieten dauern die Aufräumarbeiten nach den verheerenden Unwettern noch lange an. In Graz und in Deutschfeistritz stellt man sich aber auch die Schuldfrage: Wie konnte es so weit kommen?

Viele von den heftigen Unwettern betroffene Steirer sind mit ihren Nerven am Ende und stehen vor den sprichwörtlichen Trümmern ihrer Existenz. Auch in Deutschfeistritz im Norden der Landeshauptstadt ist an Normalität noch lange nicht zu denken. „Es ist einfach ein Wahnsinn, was da passiert ist. Die Aufräumarbeiten werden noch lange nicht abgeschlossen sein“, merkt man auch Bürgermeister Michael Viertler (ÖVP), der ja selbst zu den Flut-Opern zählt, die Betroffenheit an.

Das Hochwasser hinterließ im Ort Deutschfeistritz pures Chaos.  (Bild: Jauschowetz Christian)
Das Hochwasser hinterließ im Ort Deutschfeistritz pures Chaos. 

„Hilfsbereitschaft ist überwältigend“
Wobei der Chef der gleichnamigen Bäckerei auch Kraft aus den vielen positiven Erlebnissen, die sich nach dieser Katastrophe abgespielt haben, schöpft. „Die enorme Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist überwältigend, von den unermüdlichen Feuerwehrleuten über Gemeindemitarbeiter bis zur normalen Bevölkerung – bei uns halten alle zusammen.“

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Die Übelbacherbahn muss eingestellt werden. Passagiere könnten per Bus befördert werden und wir könnten dem Bach mehr Platz geben.

(Bild: Gasser & Gasser)

Michale Viertler, Bürgermeister Deutschfeistritz (ÖVP)

Wie immer nach solch katastrophalen Ereignissen stellt sich auch schnell die Schuldfrage. In Deutschfeistritz sehen dies einige in der Politik, die es verabsäumt habe, entsprechende Schutzmaßnahmen zu erbauen. „Im Nachhinein ist es immer das Einfachste, sich einen Schuldigen herauszupicken. Ich kann jedem gern persönlich erklären, warum gewisse Projekte nicht umgesetzt wurden“, sagt Viertler.

Er nennt nun eine Maßnahme, die für ihn so schnell wie möglich umgesetzt werden sollte: „Die Einstellung der Übelbacherbahn. Betroffene Passagiere könnten mit dem Bus befördert werden, und wir könnten damit endlich dem Bach wieder mehr Platz geben.“

In Graz sorgt der Schöcklbach bei Starkregen immer wieder für Probleme. (Bild: Stadt Graz)
In Graz sorgt der Schöcklbach bei Starkregen immer wieder für Probleme.

Hochwasser wird Thema im Grazer Gemeinderat
Schwer getroffen von den Unwettern wurde auch der Grazer Bezirk Andritz. Hier ortet Erich Cagran von der Bürgerinitiative Andritz ebenfalls Versäumnisse der Politik. Vor allem, warum das bereits 2009 (!) vorgestellte Rückhaltebecken 1 für den Schöcklbach im Annagraben noch nicht einmal in Planung ist.

 Aus dem Büro der zuständigen Vize-Bürgemeisterin Judith Schwentner (Grüne) heißt es dazu, eines der zwei im Sanierungskonzept vorgesehenen Rückhaltebecken sei umgesetzt worden. Vom zweiten habe man Abstand genommen, weil sich die hydrologischen Daten für Graz geändert hätten. Stattdessen sei nun aber angedacht, ein größeres zu errichten. Die technische Machbarkeit werde derzeit geprüft.

Die Hochwasserproblematik wird am Donnerstag jedenfalls das Thema im Gemeinderat. KFG und ÖVP planen entsprechende Anfragen. Die Stadtregierung will am Freitag neue Pläne präsentieren. 

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