Bei ihren Untersuchungen stützten sich die Wissenschaftler auf Fotos (Bild), die der obduzierende Arzt, der Princeton-Pathologe Thomas Harvey, im April 1955 nach Einsteins Tod von dessen Gehirn angefertigt hatte. Die Aufnahmen enthüllen laut Angaben der Forscher, dass das Hirn des Physikgenies, das mit einem Gewicht von 1.230 Gramm von nur durchschnittlicher Größe war, mehr Falten hat als andere.
Auch der präfrontale Cortex, ein Teil der Gehirnrinde, der für Planung, abstraktes Denken, Fokussierung von Aufmerksamkeit und Beharrlichkeit bei der Lösung von Problemen zuständig ist, sei ungewöhnlich groß, berichten die Wissenschaftler im Fachjournal "Brain".
Bei der Analyse der Fotos fanden Falk und Team zudem heraus, dass die Regionen in der linken Gehirnhälfte zur Sinneswahrnehmung und motorischen Kontrolle des Gesichts größer sind als normal. Auch jener Bereich, der diesen Teil des Gehirns mit der linken Hand verbindet, ist vergrößert. Eine Tatsache, die den Forschern zufolge möglicherweise dazu beigetragen hat, dass der Physiker auch ein recht begabter Geigenspieler war.
Unklar bleibt, ob Einsteins Gehirn von Geburt an außergewöhnlich war oder ob seine jahrelange Beschäftigung mit Physik es zu etwas Besonderem machte. Falk glaubt, dass beide Faktoren eine Rolle spielten. "Es war sowohl Natur als auch Erziehung", sagte sie. "Er wurde mit einem sehr guten Gehirn geboren und er hatte die Art von Erfahrungen, die ihm erlaubten, das Potenzial zu entwickeln, das er schlussendlich hatte."
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