Der Ex-Welser Moran Vermeulen, der mittlerweile für das Team Vorarlberg in die Pedale tritt, machte im März seine psychischen Probleme öffentlich. Auch, um anderen Menschen in so einer Situation zu helfen und Mut zu machen. Ab heute ist er erfreulicherweise bei der OÖ-Radrundfahrt dabei.
Los geht’s! Mit dem schon legendären Prolog über 650 Meter vom Linzer Hauptplatz rauf zum Schloss wird auch heuer die OÖ-Radrundfahrt eingeläutet. Insgesamt müssen bis Sonntag mit der Zielankunft auf der Höss 489,4 km absolviert werden. Als heißester Kandidat auf den Sieg gilt im stark besetzten Feld der derzeit in Überform agierende Wels-Radler Riccardo Zoidl.
„Es haben sich viele bei mir gemeldet“
Ganz viele Augen werden aber auch auf seinen ehemaligen Team-Kollegen und mittlerweile für Vorarlberg fahrenden Moran Vermeulen gerichtet sein. Denn der 26-Jährige wagte im März einen ganz mutigen Schritt und machte seine psychische Erkrankung öffentlich. „Ich will sehr offen darüber reden, ich will, dass andere Menschen, die in so einer Situation sind, wissen, dass sie nicht alleine sind“, sagt Vermeulen nun im Gespräch mit der „Krone“. „Es haben sich dadurch auch schon viele bei mir gemeldet und mich gefragt, wo und wie ich mir Hilfe geholt habe.“
Therapie und Medikamente
„Ich hab’ geglaubt, dass ich es alleine schaffe, dadurch ist es aber nur schlimmer geworden. Wenn ich damals nicht zum Hörer gegriffen und meinen Bruder angerufen hätte, würde es mich nicht mehr geben. Ich wollte nicht mehr leben“, gibt Vermeulen tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt.
Dank dieses mutigen Schritts konnte er aber seinen Heilungsprozess starten. Durch viele Gespräche, Therapiesitzungen und Medikamente kann er mittlerweile auch wieder seinen Beruf ausüben. Auch, ohne dabei nur negative Gefühle zu haben. „Ich bin drauf gekommen, dass nicht das Radfahren das Problem ist, sondern ich. Aber es ist noch ein langer Weg, bis ich auch weiß, was sich freuen wirklich heißt!“
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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