„Krone“-Kino-Kritik

„Welcome Venice“: Die Lagunenstadt am Scheideweg

Unterhaltung
14.06.2024 17:30

Zwischen den Brüdern Piero (Paolo Pierobon) und Alvise entbrennt nach Tonis Tod ein erbitterter Streit um das Elternhaus. Vor der malerischen Kulisse Venedigs zeigt der Regisseur Andrea Segre die Zerreißprobe zwischen Tradition und Tourismus in der Post-Corona-Zeit. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zum Italo-Drama „Welcome Venice“.

„Sie haben großes Glück“, säuselt eine Touristin, als sie erfährt, dass die italienische Familie in Venedig lebt. Und „la famiglia“, das ist das, was zählt, diesen Eindruck vermitteln zumindest die Einblicke in eine Geburtstagsfeier, bei der sich alle Generationen um den Tisch versammeln.

Während Piero (Paolo Pierobon) und sein Bruder Toni (Roberto Citran) der Krabbenfischerei nachgehen, wie es schon der Vater machte, ist Alvise in der Tourismus-Branche tätig. Als Toni aus dem Leben gerissen wird, entbrennt zwischen den beiden anderen Brüdern ein Streit um das Elternhaus auf der Giudecca.

Post-Corona-Zeit: Ein Venedig, wie es niemand kennt.  (Bild: Kairos Filmverleih)
Post-Corona-Zeit: Ein Venedig, wie es niemand kennt. 
Ab sofort im Kino: „Welcome Venice“ mit Paolo Pierobon als Piero, der Krabbenfischer.  (Bild: Kairos Filmverleih)
Ab sofort im Kino: „Welcome Venice“ mit Paolo Pierobon als Piero, der Krabbenfischer. 
Piero (Paolo Pierobon) ist Krabbenfischer, wie es sein Vater war. Sein Bruder Alvise ist der Zukunft mehr zugewandt. Tradition kollidiert mit Geschäftssinn. (Bild: Polyfilm)
Piero (Paolo Pierobon) ist Krabbenfischer, wie es sein Vater war. Sein Bruder Alvise ist der Zukunft mehr zugewandt. Tradition kollidiert mit Geschäftssinn.

Regisseur Andrea Segre, dessen Doku „Moleküle der Erinnerung – Venedig, wie es niemand kennt“ bereits Eindruck als poetisch-bildstarke Produktion machte, siedelt seine semi-dokumentarische Familiengeschichte alla veneziana in der Post-Corona-Zeit an und beobachtet mit feinem Gespür das Leben in der Serenissima, das nicht immer sereno, also heiter, ist.

Wie sich der Zwist zwischen dem geschäftstüchtigen Alvise und dem traditionsverbundenen Piero aufschaukelt, gerät zum Sinnbild für die zwischen touristischer Vermarktung und Historie zerrissene Stadt Venedig.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt