Der elektrische Renault 5 macht die Massen schon verrückt, ehe er auf der Straße ist. Jetzt wird auch noch die Alpine-Version präsentiert - und die dürfte noch mehr elektrisieren. Die Franzosen scheuen sich nicht davor, den Sportwagen A110 als Referenz heranzuziehen.
Alpine A290 heißt der sportliche Kleinstwagen, der optisch mit dem, was wir mit Alpine verbinden, herzlich wenig zu tun hat. Aber: „In puncto Beschleunigung dient die A110 als Referenzfahrzeug. Je nach gewähltem Fahrmodus verschiebt sich das Ansprechverhalten, hierbei bleibt die A290 immer dem Prinzip treu, maximalen Fahrspaß und maximale Leistung zu liefern“, macht der Marketingtext Lust auf eine Probefahrt.
Darauf freuen wir uns auch. Bis dahin braucht es viel guten Willen, um den Vergleich nachvollziehen zu können. Der Elektromotor in der A290 leistet wahlweise 177 PS in der Basisversion und der Variante GT Premium oder 218 PS in den Ausführungen GT Performance und GTS. Zum Vergleich: A110 252 PS, A110 S 300 PS. Und das bei deutlich geringerem Gewicht (die A110 bringt gerade mal 1109 kg auf die Waage).
Lassen wir das Marketing beiseite, wird die A290 sicher ein spannender Vertreter der Zunft der Elektrogetriebenen. Ein Bestwert von 6,4 Sekunden für den Standardsprint (Top-Version) sind sportlich, wie auch der ganze Auftritt, der viel Rennlametta umfasst, inklusive einem Extra-Knopf am Lenkrad. Da steht OV drauf, was nicht für „ohne Vernunft“ steht, sondern für overtake. Damit lassen sich dann die letzten Kilowatt aus der Spule quetschen. Mehr als 170 km/h lässt die Elektronik aber selbst unter Hochdruck nicht zu.
Die Auslegung des Fahrzeugs lässt auf einen veritablen Kurvenräuber hoffen: Die um 60 Millimeter verbreiterte Spur sollte nicht nur in einer muskulösen Optik ihren Sinn haben, sondern auch in einer entsprechenden Kurvenlage und Haftung der 19-Zoll-Michelins ihren Ausdruck finden. Mit 3,99 Meter Länge, einer Breite von 1,82 m und einem Radstand von 2,53 m (bei 1,52 m Höhe) ist Wendigkeit zu erwarten. Der Wendekreis liegt bei 10,20 m.
Zu „agilem Handling“ sowie „Fahrspaß und Dynamik eines Hot Hatch“ sollen Mehrlenker-Hinterradaufhängung plus spezielle Stabilisatoren vorne und hinten beitragen. Für die Sicherheit sind insgesamt 26 Fahrerassistenzsysteme zuständig. Über die Taste „My Safety Switch“ können nach dem Start mit einem Knopfdruck personalisierte Einstellungen angewählt werden – etwa, ob akustische Warnsignale ertönen sollen oder nicht. Kurz: Weg mit Tempolimitwarner und Spurhalter! Danke!
Fest steht: Wer auf die Tube drückt, muss bald an die Ladesäule, der Akku fasst (das Auto ist einfach nicht sehr groß) nur 52 kWh, von bis zu 380 km Reichweite ist die Rede. Geladen wird mit elf oder 100 kW, am Schnelllader soll der Akku innerhalb einer halben Stunde von 15 auf 80 Prozent gefüllt werden. Eine Wärmepumpe ist serienmäßig.
Das 10,25 Zoll große Tachoinstrument verzichtet auf runde Zifferblätter und setzt ebenso wie der 10,1-Zoll-Infotainment-Bildschirm auf geometrische Symbole, die Geschwindigkeitsanzeige wird in einen blauen Bildschirmhintergrund mit Bergsilhouetten projiziert. Und weil es ja um einen kleinen Sportler geht, sind auch Telemetrie-Funktionen an Bord: Live Date etwa zeigt die Werte von Quer- und Längsneigung, Beschleunigung und Bremsen, Motor- und Batterietemperatur, Reifendruck und -temperatur oder die Bremsentemperatur an. Im Programm Challenges sind unter anderem Aufgaben enthalten, die auf abgesperrten Straßen absolviert werden müssen, etwa Beschleunigung, Bremsen oder der Gaspedalprozentsatz über eine bestimmte Strecke. Ein Hauch von Videospiel für Rennsportfans.
Die Preisliste soll bei rund 38.000 Euro beginnen. Wir sind gespannt, wie viel vom Geist des seligen R5 Turbo in der Alpine A290 steckt.
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