Der Hang hoch über Bad Hofgastein ist seit Generationen instabil: Zum Schutz der Bewohner im darunterliegenden Tal wurde eine volltechnische Überwachung eingebaut. Der Felsen kann bei rascher Bewegung sogar SMS absenden. Gerade ging wieder ein Alarm ein.
„Achtung! Zur Zeit herrscht am Ingelsbergweg erhöhte Gefahr!“, warnt die Gemeinde Bad Hofgastein auf ihrer Homepage. Wanderungen sind in dem sensiblen Bereich derzeit untersagt. Es herrsche Lebensgefahr. Denn von der vollautomatischen Überwachung an der Abrisskante des labilen Hanges gingen gerade wieder alarmierende SMS ein. Während Dauerregen auf ganz Österreich einprasselt, setzt sich auch der Ingelsberg in Bewegung.
Die Felswand liegt nördlich der Gemeinde Bad Hofgastein: Rund 400 Meter oberhalb des Ortes lauern an der Abrisskante bis zu 100.000 Kubikmeter Felsmaterial.
Überwachung mit Messstangen in Klüften
2017 donnerten 500 Kubikmeter Gestein ins Tal. Und das Risiko bleibt. Weil spontane Abbrüche möglich sind, wurde ein vollautomatisches Monitoring eingebaut. „Wir schützen den darunter liegenden Siedlungsbereich“, so Landesgeologe Gerald Valentin.
Geologisch gesehen ist der Ingelsberg einer der gefährlichsten Hänge im Bundesland Salzburg. Akuell können wir aber sagen, es ist nichts Größeres zu erwarten.
Gerald Valentin, Landesgeologe
Hightech am Berg macht das möglich. Es sind somit auch keine aufwändigen Erkundungsflüge oder Begehungen mehr notwendig. Der Berg kann von überall aus überwacht werden. Valentin: „Über die Felsklüfte sind Messstangen gespannt, die auf ein zehntel Millimeter genau sind.“ Wenn der Spalt größer wird, schlägt die Technik Alarm. Auch vier Kameras und Scheinwerfer unterstützen beim Monitoring .
Labiler Hang reagiert auf Regenfälle
Valentin überwacht den Ingelsberg gerade mit einigen Klicks vom Urlaub aus: „Es sind mehrere SMS eingegangen.“ Er kann aber leichte Entwarnung geben: „Anzeichen, dass etwas Größeres passieren könnte, gibt es nicht.“ Warum gerade jetzt wieder ein Felssturz-Alarm einging? „Der Berg reagiert auf Niederschläge von starken Regen bis zu Schneeschmelze“, so Valentin. Im Felsen können dann auch Wassereintritte mit anschließender Sonneneinstrahlung ordentlich Sprengkraft haben.
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