Martin Hinteregger lief für Österreich zweimal bei einer EURO auf, bekam es 2016 in Frankreich mit Portugals Superstar Cristiano Ronaldo, fünf Jahre später mit Italiens Torjäger Ciro Immobile zu tun. Der Kärntner erinnert sich in seiner Kolumne an unvergessliche Momente, einen speziellen Trikottausch und wagt eine Prognose für das Freitag startende Turnier.
Wenn ich auf meine EUROs zurückblicke, fällt mir spontan Cristiano Ronaldo ein. Portugals Superstar war im Prinzenparkstadion mein Gegenspieler bei meiner ersten EURO 2016, er hat mich als Typ überrascht. Wird Cristiano in Medien gerne als Egoist dargestellt, so trat er in diesen 90 Minuten als Teamplayer auf, motivierte seine Mitspieler, pushte sie nach vorne.
Der Portugiese fasziniert die Fußballwelt heute noch. Ich sehe es im täglichen Training mit den Kindern und der dabei am häufigsten an mich gestellten Frage: „Hast du schon mal gegen Cristiano gespielt?“ Ich merkte damals im Prinzenpark, wie akzeptiert er im Team ist, ich denke, das gilt heute noch. Mein Glück war, dass Ronaldo den von mir verschuldeten Elfer verschoss, mein Pech, dass ich beim Leiberltausch mit ihm zu spät kam. Da war damals Stefan Ilsanker, der mit CR7 gemeinsam zur Dopingprobe musste, schneller.
Dafür habe ich mir fünf Jahre später, als ich im Achtelfinale gegen Italien mit Ciro Immobile einen grandiosen Instinktfußballer als Gegenspieler hatte, das Trikot meines Idols gesichert – Giorgio Chiellini! Ich habe mir vom Abwehrchef viel abschauen können, seine Strafraum-Beherrschung war grandios.
Ideal wäre Platz eins oder zwei
Live vor Ort werde ich in Deutschland nicht sein, mit Rot-Weiß-Rot im TV riesig mitfiebern. Ich habe mir die Konstellation in den einzelnen Gruppen angeschaut – will Österreich, was ich dem Team absolut zutraue, weit kommen, wäre es wichtig, in der Gruppe Erster oder Zweiter zu werden. Dann wäre ab dem Achtelfinale alles möglich.
Mehr Breite muss her
Wir bringen ohnehin alles mit, um bei dieser EURO auftrumpfen zu können. Jeder im Team hat die Idee von Ralf Rangnick zu 100 Prozent aufgesaugt. Ob gemeinsam verteidigen oder Ball erobern im Verbund – Ralf hat jene Spieler, die er für sein System benötigt, längst gefunden, in Deutschland wird auch die Breite im Kader wichtig sein. Im vorletzten Test gegen Serbien hatte ich das Gefühl, dass nicht mehr als 14 Kicker auf diesem Top-Niveau bestehen können. Einige haben aber noch Luft nach oben. Dass Kevin Stöger nicht dabei ist, kann ich sehr gut nachvollziehen: Er passt nicht ins System, weil ihm die Schnelligkeit fehlt!
2016 hatten wir keine gute Vorbereitung, auch 2021 fehlte noch die nötige Erfahrung – Faktoren, die nun wegfallen. Wir sind bereit für eine geniale EURO!
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