Ein bisher unbekanntes Gemälde, das in Tschechien aufgetaucht ist, könnte das Geheimnis um Sisis Hochzeitsrobe lüften. Das Porträt der Kaiserin in prunkvoller Ausstattung ist nun in der Kaiservilla Bad Ischl – einst Sommerresidenz des Kaiserpaares – zu sehen.
Welches Kleid trug Kaiserin Elisabeth bei ihrer Hochzeit 1854? Das ist eine bis heute unbeantwortete Frage, die Sisi-Fans und Kunsthistoriker gleichermaßen beschäftigt. Nun könnte aber ein Gemälde, das viele Jahre unbemerkt im Schlesischen Landesmuseum in Opava (Tschechien) hing, neue Erkenntnisse bringen.
Es zeigt Sisi vermutlich in ihrem Hochzeitsoutfit. Das macht man vor allem an der Schleppe fest, die hier aufgemalt worden ist: „Es ist die einzige bekannte Darstellung, auf der die Kaiserin jene Schleppe trägt, die laut Familientradition zu ihrem Brautkleid gehörte“, sagt Monica Kurzel-Runtscheiner, Direktorin der Kaiserlichen Wagenburg in Wien.
Die Schleppe hilft im Detektiv-Spiel weiter
Die Schleppe hatte die Wagenburg im Jahr 1989 von direkten Nachfahren des Kaiserpaares erworben. Das weiße Prachtstück mit Goldstickerei ist dort seit vielen Jahren im Rahmen des „Sisi-Pfades“ ausgestellt. Einer Besucherin aus Spanien war vor drei Jahren die Ähnlichkeit der echten Schleppe mit der gemalten auf dem Bild in Tschechien aufgefallen und sie hatte sich an die Wagenburg gewandt, wir haben darüber berichtet.
Ein Rätsel, das in Bann zieht
Welches Kleid die damals sechzehnjährige Kaiserin tatsächlich trug, als sie ihrem Franz Joseph I. das Ja-Wort gab, ist seit 170 Jahren ein Rätsel – und das wird es auch bleiben, denn auch das neu entdeckte Gemälde beweist nichts: „Ob Sisi dieses prächtige Ensemble tatsächlich bei ihrer Trauung oder bei einer anderen wichtigen Gelegenheit getragen hat, kann trotz intensiver Forschungsarbeit nicht gesagt werden“, so Kurzel-Runtscheiner.
Daher wird das Gemälde unter dem Namen „Mystery Dress“ anlässlich des 170. Hochzeits-Jubiläums des Kaiserpaares in der Kaiservilla in Bad Ischl bis 31. Oktober präsentiert.
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