Künstler überrascht

Ai Weiwei: „Mag eigentlich keine Ausstellungen“

Salzburg
13.06.2024 22:15

Weltstar Ai Weiwei stellt gerade im Salzkammergut aus. Beim Künstlergespräch mit Martin Weiss im Schloss Leopoldskron verriet er dem Publikum am Donnerstag Überraschendes.

Sein Handy möchte Künstler Ai Weiwei am liebsten gar nicht weglegen. „Er ist in den sozialen Medien sehr umtriebig. Das ist seine Art, die Menschen zu erreichen. Und es funktioniert. Jedes Mal, wenn wir gemeinsam unterwegs sind, hört sein Handy gar nicht mehr auf zu klingeln, weil ihm so viele Leute zurückschreiben“, sagt James Snyder, Direktor des Jüdischen Museums in New York. Die beiden Männer verbindet eine langjährige Freundschaft. „James ist mein Bruder“, scherzt der in Peking geborene Ai Weiwei. Und doch meint er es ernst.

Martin Weiss, Ai Weiwei und James Snyder (v.l.n.r.) (Bild: Tschepp Markus)
Martin Weiss, Ai Weiwei und James Snyder (v.l.n.r.)

Denn Künstler Ai Weiwei bezeichnet sich selbst als wurzellos. In seiner Heimat China wurde er politisch verfolgt. Mittlerweile pendelt er zwischen Deutschland, Portugal und England hin und her. „Das ist eine unangenehme Situation. Aber mit meinem eigentlichen Heimatland China fühle ich mich in keinster Weise verbunden. Man kann ein Land nicht sein zuhause nennen, das gegen einen ist“, erzählt der 66-Jährige offen beim Künstler-Gespräch mit Salzburg Global Seminar-Chef Martin Weiss im Schloss Leopoldskron.

Nimmt sich kein Blatt vor den Mund
Auch sonst nahm sich der weltweit erfolgreiche Künstler in der Mozartstadt kein Blatt vor den Mund: „Ich mache zwar selber Kunst, aber ich gehe generell nicht gerne in Ausstellungen. Der Grund ist einfach, dass mich die Realität viel mehr interessiert, als die gezeigten Abbildungen der Realität.“

Im Gespräch mit Martin Weiss im Schloss Leopoldskron stand der chinesische Künstler Rede und Antwort. (Bild: Tschepp Markus)
Im Gespräch mit Martin Weiss im Schloss Leopoldskron stand der chinesische Künstler Rede und Antwort.

So ganz entziehen konnte sich Ai Weiwei der Kunst während seines Österreich-Besuchs aber nicht. Das Marmorschlössl in Bad Ischl zeigt im Rahmen des Kulturhauptstadt-Jahres nämlich Werke des chinesischen Künstlers neben archäologischen Funden aus der Hallstattzeit (800 – 450 v. Chr.).

Ganz neu hingegen sind die Porzellanteller, die Ai Weiwei bei seinem Besuch in der Gmundner-Keramik-Manufaktur gestaltet hat. Ein Wunder, dass diese überhaupt so rasch fertig geworden sind. Denn auch von seinem dortigen Besuch postete der international renommierte Künstler im Akkord Videos auf seinen Social-Media-Kanälen.

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