„Verlieren verlernt“

So viel Respekt wie noch nie vor unserem ÖFB-Team

Ralf Rangnick formte eine Erfolgstruppe.

(Bild: GEPA)

Europameister? Österreich steht bei den Deutschen an der sechsten Stelle. EURO-Form? Rot-Weiß-Rot unter den Top drei: „Sie haben das Verlieren verlernt!“

Auch die ausländischen Journalisten, die gestern der Pressekonferenz von Philipp Lienhart und Phillipp Mwene beiwohnten, staunten nicht schlecht über das von ÖFB-Kommunikationschefin Iris Stöckelmayr im ehrwürdigen, 1950 erbauten Marschall-Haus der Berliner Messe mit Pressekonferenzraum, Arbeitsbereichen und Aufenthaltsmöglichkeiten perfekt gestaltete Medienzentrum: „Respekt, das kann sich sehen lassen“, so der einhellige Tenor aller.

Respekt – den hat sich Österreichs Nationalteam mittlerweile in ganz Fußball-Europa erworben, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Erfolgsserie (sechs Siege in Folge, zuletzt dann das 1:1 in der Schweiz), weder 2008 noch 2016 noch 2021 hatte man Rot-Weiß-Rot vor einer EURO so viel zugetraut wie diesmal:

• Bei einer Umfrage des deutschen Fachmagazins „Kicker“, wer Europameister wird, und an der rund 70.000 Personen teilnahmen, landete Österreich auf Platz sechs - vor so renommierten Fußball-Nationen wie den Niederlanden, Kroatien, Italien und Belgien. Europameister wird laut dieser Umfrage – no na – Deutschland (35,8%), dahinter folgten Frankreich (19,3%), Spanien (12,1%) und England (11,4%).
• Im letzten großen EURO-Formcheck der „Bild“-Zeitung wird Österreich hinter Belgien und Kroatien auf Platz drei geführt – Kommentar des Massenblatts dazu: „Österreich hat unter Teamchef Ralf Rangnick das Verlieren verlernt, startet mit viel Selbstvertrauen in diese EM, in den vergangenen 16 Spielen setzte es mit dem 2:3 gegen Belgien nur eine Niederlage!“

Alle unter Top 28 der Welt
Dahinter folgen übrigens auf Platz vier und fünf unsere Gegner Frankreich und Niederlande – schon alleine das zeigt, wie schwer die rot-weiß-rote Gruppe ist. Was letztendlich auch die Statistik untermauert, keine Gruppe ist von den Platzierungen in der Fußball-Weltrangliste her so schwer und damit zugleich so gut wie unsere – alle vier Teams finden sich unter den Top 28 der Welt, nimmt man nur die Teams aus Europa, dann sind es die Nummern 1 (Frankreich), 5 (Niederlande), 13 (Österreich) und 16 (Polen).

Rangnick hat schon öfters auf die Statistik verwiesen („damit allen auch klar und bewusst ist, welche Gruppe wir da erwischt haben“), für seine Spieler ist sie eine zusätzliche Motivation: „Man will sich ja bei einer EURO mit den Besten der Besten messen, das ist in unserer Gruppe auf jeden Fall so“, freut sich Mwene auf das Duell mit Kylian Mbappé.

Man ist also motiviert, seinen Teil dazu trägt auch Ralph Krueger bei. – Er, der vor allem im Eishockey mit der VEU Feldkirch und dem Schweizer Nationalteam große Erfolge feierte, im Fußball bei Southampton als Vorstandsvorsitzender tätig war und aktuell bei der Austria AG Aufsichtsratsvorsitzender ist, hielt gestern Abend vor der Mannschaft noch einen Motivationsvortrag. Auch die Idee, dass die Mannschaft am Samstag in Berlin noch ein Konzert von Rod Stewart besucht, kam von ihm. Ein Lied heißt „Sailing“ – segeln unsere Stars auf der EURO-Erfolgswelle? Europa hat jedenfalls Respekt!