Es geht ja doch auch anders: Nach zuletzt lediglich arschknapp gewonnenen K.-o.-Duellen hat die „Furia Roja“ von Spanien gegen den WM-Dritten Kroatien wieder einmal klar gesiegt! In Berlin setzte sich der dreifache Europameister dank Treffern von Alvaro Morata, Fabian Ruiz und Dani Carvajal klar mit 3:0 durch …
Strahlender Sonnenschein, angenehme 22 Grad Lufttemperatur und 71.000 Zuschauer auf den Rängen – im Berliner Olympia-Stadion wäre beim Duell des regierenden Nations-League-Siegers mit dem WM-Dritten von 2022 eigentlich alles angerichtet gewesen für ein Fußball-Spektakel der Sonderklasse. Allein, ein Spektakel konnten oder wollten weder die Spanier noch die Kroaten liefern, zu groß schien die Sorge, gleich im ersten Spiel der „Todesgruppe“ B, in der mit Titelverteidiger Italien bekanntlich noch ein weiteres Schwergewicht wartet, alle Karten aufzudecken.
Anfangs nicht allzu viel Gefahr
In den ersten rund 20 Minuten hatte die „Furia Roja“ zwar zeitweise rund 70 Prozent Ballbesitz – doch wie beinahe schon traditionell wussten die Spanier trotz gefühlt ins Unendliche gehender Ballstafetten nicht allzu viel Gefahr zu erzeugen. Ein Distanzschuss von Alvaro Morata (7.) sowie zwei Aktionen des 16 Jahre alten Jungstars Lamine Yamal (12., 15.) ließen Puls und Blutdruck von Kroatien-Goalie Dominik Livakovic aber wohl nur unwesentlich ansteigen.
Kroaten kassieren in starker Phase zwei Tore
Bitter für die „Kockasti“, dass ihr nun aufgekommenes Zwischenhoch nach Halbchancen von Lovro Majer (18.) und Ante Budimir (22. sowie 23.) mit dem 1:0 für die Spanier erstickt wurde: Entgegen ihrem Ruf als Ballbesitz-Kaiser schalteten die Mannen von Teamchef Luis De La Fuente nach einer Balleroberung von Marc Cucurella schnell über Rodri und Fabian Ruiz um – und den Idealpass des PSG-Stars konnte Morata im Duell 1-gegen-1 mit Livakovic zur Führung ummünzen (29.).
Fabian Ruiz erdribbelt sich das 2:0
Erneut bitter für die „Kockasti“, dass sie im direkten Gegenzug den Ausgleich durch den unbedrängt zum Schuss kommenden Mateo Kovacic verpassten (31.), dafür in der nächsten ernstzunehmenden Aktion der Spanier das 0:2 kassierten. Über Yamal und Pedri kam der Ball zu Fabian Ruiz, den Assist-Geber des 1:0, und der dribbelte sich von der Strafraum-Grenze gegen drei Hydranten-gleich agierende Kroaten durch, spendierte Josip Sutalo ein „Gurkerl“ und ließ Livakovic keine Chance (32.).
Majer versagen in aussichtsreicher Position die Nerven
Erneut bitter für die „Kockasti“, dass sie es erneut im direkten Gegenzug verpassten, zurückzuschlagen: Erneut war es Kovacic, der einen Schuss auf das spanische Gehäuse von Unai Simon abfeuerte und den Goalie zu einer extremen Parade zwang. Majer, dem der Abpraller regelrecht vor die Füße fiel, versagten in aussichtsreicher Position die Nerven und er traf nur ins Außennetz (34.).
Dani Carvajal erhöht auf 3:0 für Spanien
Noch einmal Majer (41.), Andrej Kramaric (45.) und Kovacic (45.+1) näherten sich in der Folge zwar dem Gehäuse der „Furia Roja“, ihre Schüsse/Flanken gingen aber daneben. Und so blieb es den Spaniern überlassen, für den Schlusspunkt in der so langsam in Fahrt gekommenen Spielhälfte 1 zu sorgen: Nach einem kurz ausgeführten Corner kam der Ball über Nico Williams und Yamal zu Dani Carvajal, der letztlich nur seinen Fuß hinhalten musste und auf 3:0 für Spanien erhöhte (45.+2).
Ohne Änderungen in punkto Personal und System – ein jeweils variabel interpretiertes 4-3-3 – schickten die Trainer De La Fuente und Zlatko Dalic ihre Teams zurück auf den Rasen des Berliner Olympia-Stadions. Anders als in Hälfte 1 ließen weder die Spanier noch die Kroaten die Anfangsphase nach Wiederanpfiff ungenützt verstreichen.
Erst verpassen Spanier das 4:0, dann die Kroaten das 1:3
Nach Halbchancen für Cucurella (48.) bzw. Josko Gvardiol (51./geblockter Schuss) verpasste zunächst die „Furia Roja“ in Person Yamals wegen einer Glanzparade von Livakovic (52.) und in Person Moratas (53.) das 4:0, ehe Josip Stanisic und Kramaric ihre Doppelchance gegen die für einmal vogelwild-aufgescheuchte Abwehr der Spanier nicht verwerten konnten, an Cucurella und Unai Simon scheiterten (55.).
Kroaten nun bedeutend besser in der Partie
Immerhin: Die Kroaten waren nun bedeutend besser in der Partie, wohl auch ob der nun nicht mehr im allerhöchsten Gang aufspielenden Spanier. In Minute 65 deutete ein Doppeltausch bei Kroatien an, dass auch Coach Dalic nicht mehr an die Wende zu glauben schien, nahm er doch Alt-Star Luka Modric und Kovacic vom Platz, für sie kamen Salzburg-Mittelfeld-Spieler Luka Sucic und Mario Pasalic.
Kuriose Elfer-Entscheidungen
In das langsam dem Ende zu hindämmernde Match sorgte eine Unaufmerksamkeit von Unai Simon noch für einen großen Aufreger: Der spanische Goalie verpasste den richtigen Zeitpunkt für einen Pass, spielte den Ball stattdessen dem attackierenden Majer in die Füße und der passte schnurstracks zur Mitte, wo der eingewechselte Bruno Petkovic von Rodri gefoult wurde – Elfer!
Bitter für die „Kockasti“, dass sie nicht einmal vom Punkt weg zu einem Treffer kamen – denn weil beim Elfer-Schuss von Petkovic zu viele kroatische Spieler zu früh in den Strafraum sprinteten, zählte das im Elfer-Nachschuss geschossene vermeintliche 1:3 aus kroatischer Sicht nicht. Danach waren der Käse gegessen, der Drops gelutscht, die letzte Messe gelesen – es passierte nichts mehr und die Spanier brachten ihren Dreipunkter ohne weitere Schwierigkeiten über die Distanz.
Das Ergebnis:
Spanien – Kroatien 3:0 (3:0)
Berlin, Olympiastadion, Schiedsrichter Michael Oliver
Tore: 1:0 (29.) Morata, 2:0 (32.) Fabian Ruiz, 3:0 (45.+2) Carvajal
Gelbe Karte: Rodri
Spanien: Simon – Carvajal, Le Normand, Nacho, Cucurella – Pedri (59. Olmo), Rodri (86. Zubimendi), Ruiz – Yamal (86. Ferran Torres), Morata (67. Oyarzabal), Williams (67. Merino)
Kroatien: Livakovic – Stanisic, Sutalo, Pongracic, Gvardiol – Brozovic – Kramaric (72. Petkovic), Kovacic (65. Sucic), Modric (65. Pasalic), Majer – Budimir (56. Perisic)
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