„Im Porträt“: Das Vokalensemble Cantando Admont und Instrumental-Studierende der Grazer Kunstuniversität präsentierten Werke des 1954 in der Schweiz geborenen Wahlösterreichers Beat Furrers im Grazer Theater im Palais.
Diese tröpfelnden Töne - sind sie nur Schatten einer einsamen Stimme? Oder hören wir ein Zwiegespräch ungleicher Partner? In „Spazio immergente“ treffen sich eine Posaune und ein Sopran in einem 2000 Jahre alten Gedicht von Lukrez. Ein „immerwährender Raum“ zwischen der Zeit, der an diesem Abend häufig zum Schauplatz wird.
Eingeladen hat die Grazer Kunstuni, an der Beat Furrer viele Jahre als Kompositions-Professor tätig war, ins Theater im Palais, wo Instrumental-Studenten mit dem Vokalensemble Cantando Admont ein Porträt-Konzert des Komponisten spielen. Ergänzt um spätmittelalterliche Vokalstücke, erwandert man das Oeuvre des 1954 geborenen Wahlösterreichers in der Breite.
Vertonte Gedichte voller Geheimnisse
Vom gläsern-fragilen „Cold and Calm and moving“ (1992) bis zu „Akusmata“ (2020) erschafft Furrers Inklangsetzung europäischer Lyrik von Pythagoras, Petrarca oder Dino Campana hochindividuelle, rätselhafte Ausdruckswelten.
Wie unmittelbar gefühlsecht Furrers Werk trotz seiner Enigmatik ist, zeigen etwa die „Canti della tenebra” für Klavier und Altstimme: Ein schubhaft fieberndes Grollen der Tasten, das Pianistin Maria Iaiza subtil in seiner bedrohlich-körperlosen Präsenz darstellt, bildet den Urgrund einer eindringlichen Anrufung der Stimme Cornelia Sonnleithners. Ein Klang, ganz gegenwärtig jenseits der Zeit.
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