Sie wickelt die Männer offenbar alle um den Finger: Giorgia Meloni, die italienische Ministerpräsidentin, begrüßt mit einem strahlenden Lächeln, das ihr erst einmal jemand nachmachen muss als Gastgeberin des G7-Gipfels in Apulien alle Größen der Welt. Sie scherzt mit Joe Biden, sie schäkert mit arabischen und afrikanischen Größen, sie umarmt den argentinischen Präsidenten Milei, sie lässt sich von Rishi Sunak lachend etwas auf dessen Handy zeigen, sie weiß mit dem Papst ebenso umzugehen wie mit dem indischen Staatschef Modi. Nur Emmanuel Macron und Olaf Scholz, beide der Postfaschistin politisch wahrlich nicht am nächsten, bleiben in gewisser, wenn auch sehr freundlicher Distanz. „Das Lächeln der Giorgia Meloni“ betitelt „Krone“-Außenpolitiker Christian Hauenstein seine heutige Betrachtung des mehr als bemerkenswerten Auftretens der rechten italienischen Ministerpräsidentin. „Giorgia Meloni ist nicht der Typ Frau, den man als klassische Schönheit bezeichnen würde. Aber mit ihrer tiefen Stimme, den kantigen Zügen und ihrer Größe von nur 1,63 Meter ist sie eine ganz typische attraktive Italienerin“, schreibt er heute. Und sie ist - nicht nur für unseren Autor – „eine Frau, die es vermag, sich in Szene zu setzen, wie nur wenige und derzeit keine andere auf der politischen Bühne.“ Und er kommt zum Schluss: „Bis vor kurzem noch ausgegrenzt als Post-Faschistin, steckt diese Frau als plötzlich moderat auftretende Regierungschefin sichtlich alle in die Tasche.“ Wie wahr. Von ihr wird man vermutlich noch viel sehen und hören – eine Frau von Welt.
Frau von Format. Auch eine Frau von Format, wenn auch ein ganz anderer Typ als Giorgia Meloni war Brigitte Bierlein, die erste Regierungschefin Österreichs. Gestern wurde die in der vergangenen Woche verstorbene Ex-Bundeskanzlerin in einem Staatsbegräbnis zu Grabe getragen. Einige ihrer Vorgänger – von Wolfgang Schüssel bis Christian Kern - erwiesen ihr im Stephansdom die letzte Ehre. Stark vertreten auch die Riege der (noch) amtierenden aktuellen Politiker – vom Präsidenten bis zum Kanzler. Am eindrucksvollsten an diesem Abschied von Bierlein fand „Krone“-Kolumnistin Conny Bischofberger einen Satz von Kardinal Schönborn: „Wäre es nicht der richtige Moment, dass wir alle von diesem Dom mit dem festen Entschluss weggehen, einander die kommenden Monate bis hin zur Wahl mit Respekt und Achtung zu begegnen, auf Hasspostings, auf Verächtlichmachung der anderen zu verzichten?“ Bischofberger findet, es sei die „wohl politischste Predigt“ des Kardinals, eine „dringende Ermahnung, wie Frau Bierlein der Republik zu dienen und die Würde des Menschen zu achten“. Und unsere Kolumnistin meint, man könnte auch sagen, Christoph Schönborn habe der Politik die Leviten gelesen. Ja, das hat die Politik auch dringend nötig. Ob sie es allerdings beherzigt? Man müsste dafür beten…
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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