Ralf Rangnick ist ein Macher. Er hat eine klare Spielidee, die durch Super-Resultate bestätigt wird. Er setzt im Gegensatz zu seinem Vorgänger - ganz nach dem Geschmack der Fans - auf Offensiv-Power und Vollgas-Fußball, aber man sollte nicht vergessen, dass auch die Ära Franco Foda ziemlich erfolgreich war.
Klar ist, dass Rangnick hundert Prozent Freiheit braucht, die bekommt er beim ÖFB auch, er kümmert sich nicht nur um das A-Team, sondern greift im Nachwuchs ein, spricht beim Bau des Nationalstadions maßgeblich mit.
Als es gegen Serbien und die Schweiz sportlich zuletzt nicht so toll lief, kam sogar leichte Kritik auf – das hat sich das Nationalteam aufgrund großteils überragender Leistungen redlich erarbeitet.
Trotz berechtigter Euphorie, die unter Rangnick entfacht wurde und die manche sogar vom Titel träumen lässt, steckt eine Gefahr dahinter. Bei der EURO 2016 waren viele der Meinung, dass wir über Ungarn und Island drüberfahren, die Auftakt-Niederlage war ein herber Dämpfer, die Stimmung schnell im Keller, nach der Pleite gegen Island sind wir trotz des Achtungserfolgs gegen Portugal gefühlt blamabel ausgeschieden.
Dieses Szenario kann sich 2024 nicht wiederholen, zumal die Gruppengegner Frankreich und Holland zwei Schwergewichte in Europa sind. Aber genau darin liegt die Chance – denn unser Stil passt besser zu solchen Nationen, die sich ebenso über die Offensive definieren.
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