Die US-Raumfahrtbehörde NASA und der Flugzeugbauer Boeing haben die Rückkehr der Crew der Raumkapsel „Starliner“ bis auf Weiteres verschoben. Vergangene Woche hatte es noch geheißen, sie werde am 25. Juni von der Raumstation ISS abdocken und zur Erde zurückfliegen.
„Wir lassen uns Zeit und folgen unserem Standardverfahren für das Einsatzleitungsteam“, wird Steve Stich, Leiter des zuständigen NASA-Programms, auf der Website der US-Raumfahrtbehörde zitiert. Der „Starliner“ habe angedockt an die ISS, gute Leistungen gezeigt, die zusätzliche Zeit könne nun wertvolle Erkenntnisse für Systemverbesserungen bei künftigen Missionen liefern, so Stich.
Mehrere Heliumlecks, „klebriges“ Ventil
Ursprünglich sollte der „Starliner“ mit seiner ersten Besatzung – den NASA-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams – am 15. Juni von der ISS abdocken. Vor etwas mehr als einer Woche erklärte man, die Verschiebung der Rückkehr ermögliche die Untersuchung von Problemen wie einem „klebrigen“ Oxidationsmittelventil und mehreren Heliumlecks an der Kapsel.
Fehlersuche an den Triebwerken
Jetzt heißt es, die Rückkehr der „Starliner“-Crew zur Erde werde sich wegen der Fehlersuche an den Triebwerken der Kapsel und aufgrund eines geplanten Weltraumspaziergangs um einige Tage verzögern.
Bereits während des 24-stündigen Fluges Richtung ISS hatte es technische Probleme mit dem „Starliner“ gegeben. So fielen zwischenzeitlich fünf der 28 Manövriertriebwerke aus, zudem wurden mehrere Heliumlecks am Raumschiff entdeckt. Die Mission ist entscheidend für die Zertifizierung des „Starliner“ für Routineflüge zur ISS.
Kapsel wird in der Wüste landen
Es wird erwartet, dass der „Starliner“ in der Wüste auf dem White Sands Missile Range, einem Testgelände für Raketen- und Drohnen-Technologie im Süden des US-Bundesstaates New Mexico, oder – abhängig von den Wetterbedingungen – an einem ähnlichen Ort landen wird.
Der „Starliner“ – ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zur SpaceX-Raumkapsel „Crew Dragon“ nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet – war nach jahrelangen Verzögerungen am 5. Juni zum ersten bemannten Testflug aufgebrochen.
Alternative zu SpaceX-Raumkapsel
Das Raumschiff soll künftig als Alternative zum „Crew Dragon“ Astronauten zur ISS transportieren. Wegen zahlreicher Probleme liegt das Projekt allerdings Jahre hinter dem Zeitplan, während der „Crew Dragon“ schon seit einigen Jahren regelmäßig Astronauten zum Außenposten der Menschheit im All bringt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.