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Wenn man seine Identität verstecken muss

Vorarlberg Newsletter
15.06.2024 13:29

Liebe Leserin, lieber Leser, im Monat Juni feiert sich traditionellerweise die „LGBTQIA+“-Community selbst, die bunten, schrillen Paraden zählen mittlerweile in vielen Städten zu den Highlights im Veranstaltungskalender. Diese öffentlichen Megapartys können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch viele Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert werden, nicht zuletzt am Arbeitsplatz. Schätzungsweise 9600 Personen in Vorarlberg bezeichnen sich als queer – also etwa als lesbisch, schwul, trans- oder bisexuell. Die Community ist nach wie vor in der Berufswelt mit Problemen konfrontiert, die ihre heterosexuellen Kollegen in dieser Form nicht kennen. Aus diesem Grund leben statistisch nur ein Fünftel der Betroffenen ihre Identität offen im Job aus. Die Angst vor Diskriminierung und die erzwungene Geheimniskrämerei können erhebliche psychische Belastungen verursachen. „Viele fürchten, dass ihre sexuelle Orientierung negative Auswirkungen auf Beförderungen, Karrierechancen und somit auch auf die Verdienstmöglichkeiten hat. Mit der Konsequenz, dass diese Menschen im Beruf unglücklich sind“, berichtet der Rechtsschutzreferent des ÖGB Vorarlberg, Manuel Ganahl, der von unserem Mitarbeiter Philipp Vondrak zum Thema befragt worden ist. Zudem gibt es nicht selten Fälle, in denen Kollegen oder Vorgesetzte ohne Einverständnis die sexuelle Orientierung einer Person thematisieren. Dabei wird der höchstpersönliche Bereich der Betroffenen verletzt, was in der Regel rechtswidrig ist. „Geht ein unfreiwilliges Outing mit Belästigungen am Arbeitsplatz einher, sieht das Gleichbehandlungsgesetz Abhilfemaßnahmen und Schadenersatz vor“, betont Ganahl. Betroffene sind also gut beraten, wenn sie bei Diskriminierung und Mobbing den Rechtsweg wählen. Anderseits ist es Armutszeugnis, dass sich Menschen ihre Rechte immer noch erstreiten müssen. Machen Sie’s gut und bleiben Sie gesund. Herzlichst, Emanuel Walser

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Vorarlberg-Krone
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