Auch dieses Wochenende macht die Blechlawine vor der Tauernautobahn nicht Halt. Kommenden Montag tagen Land und Bürgermeister zu den Abfahrtssperren ab Juli. Diese sollen zumindest versuchen, die Situation im Sommer zu verbessern...
Schon um 7 Uhr gingen gestern die roten Lichter der Ampel auf der Tauernautobahn bei Golling an. Schnell reichte der Stau bei der Blockabfertigung bis nach Hallein zurück. In die andere Richtung staute es mehrfach. Ein Auffahrunfall bei Werfen führte sogar zu einer kurzzeitigen Sperre der Autobahn.
Gipfel zu Abfahrtssperren bei Verkehrslandesrat
Bis zu zwei Stunden länger brauchten Urlauber und Einheimische auf ihrer Fahrt. Es half nicht, dass die Straße über den Pass Lueg wieder passierbar war. Auch sie war zeitweise verstopft.
Dass die Verkehrssituation allein durch die Öffnung der Tunnel wieder gut wird, das ist auszuschließen. Die Wahrheit ist viel mehr: Das Reiseaufkommen ist schon längst zu stark geworden.
Thomas Freylinger, ÖVP-Bürgermeister von Kuchl
„Bei uns in der Gemeinde zeigte sich das alltägliche Bild“, sagt Martin Dietrich, SPÖ-Bürgermeister von Golling. Durch das Zentrum staute sich der Ausweichverkehr. Schon am Montag soll ein Gipfelgespräch zwischen Land und den Bürgermeistern der betroffenen A10-Gemeinden einen Ausblick auf die Zukunft geben. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) will mit den Ortschefs über die Abfahrtssperren ab Juli sprechen. „Funktionierende Abfahrtssperren sind für uns die einzige Chance“, sagt Dietrich.
Wir haben es in Golling mit dem Verkehr noch nie leicht gehabt. Völlig unabhängig von der Tunnelbaustelle. Mit Abfahrtssperren, die auch funktionieren, sollte es endlich gehen.
Martin Dietrich, SPÖ-Bürgermeister von Golling
Genau dort spiest es sich auch. Die Kontrollen der Sperren waren bisher oft löchrig. Asfinag, Land und Bund schieben sich gegenseitig die Schuld zu. „Wir werden über das Abfahrtsmanagement sprechen müssen“, sagt Thomas Freylinger (ÖVP). Kuchls Ortschef kennt die Möglichkeiten seines Parteikollegen Schnöll, nimmt deshalb Asfinag und Bund in die Pflicht. „Ich werde weiterhin die Mautbefreiung fordern“, so Freylinger. Die sei der einzige Weg, Autofahrer auf die A10 zurückschicken zu können.
Dass die Verkehrssituation mit Öffnung der Tunnel ab 28. Juni besser wird, daran glaubt kaum mehr einer im Tennengau. Der Transitverkehr führte schon vor der Sanierung zum Stau-Chaos auf der A10 und in den Gemeinden. Bevor die Tunnel wieder geöffnet werden fahren noch fünf deutsche Bundesländer in die Ferien.
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