Verbrennermotor oder E-Auto? Eine Frage, die politisch heiß diskutiert wird, beantworten die Autokäufer so: beides. Hybrid gibt Gas, Elektro bremst, und die Verbrenner sind im Leerlauf. So könnte man die heurigen Autoverkäufe in Oberösterreich zusammenfassen
Rund 13.500 Pkw wurden zwischen Jänner und April neu zugelassen, etwa gleich viele wie im selben Zeitraum des Vorjahres. Eine Auswertung der Statistik Austria für die „Krone“ zeigt: Hybrid-Fahrzeuge – also solche, die sowohl mit Elektro- als auch mit Verbrennermotor angetrieben werden – sind auf dem Vormarsch. 4164 fuhren heuer von ihnen in Oberösterreich bereits aus den Schauräumen, um elf Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Elektroautos wurden hingegen „nur“ 2390 neu zugelassen – ein Rückgang von zehn Prozent.
Der Trend Richtung elektrifizierte Fahrzeuge ist nicht aufzuhalten. Das jetzige Minus ist auf Unternehmen zurückzuführen. Sie haben historisch viele E-Autos gekauft. Wenn die Unternehmer wieder anspringen, springen auch die E-Autos wieder an.
Adolf Seifried, Obmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Oberösterreich
Kommen die E-Autos also generell ins Stottern? Nein, meint Adolf Seifried, Obmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Oberösterreich: „Der Trend Richtung elektrifizierte Fahrzeuge ist nicht aufzuhalten.“ Das Zulassungs-Minus bei den E-Autos habe vielmehr folgende Erklärung: „Unternehmen haben historisch viele Elektroautos gekauft. Aufgrund des wirtschaftlich schwierigen Umfelds sind die Zulassungen aber zurückgegangen. Wenn die Unternehmer wieder anspringen, werden auch die Elektroautos wieder anspringen.“
E-Autos für Unternehmen besonders attraktiv
Für Firmen ist der Kauf der emissionsfreien Fahrzeuge besonders attraktiv, weil sie bis zu 40.000 Euro der Investitionskosten von der Vorsteuer abziehen können. Seifried erwartet zudem vermehrt Privatkäufe, denn: „Bisher wurden nur teure Elektroautos angeboten. Heuer und im nächsten Jahr kommen viele Fahrzeuge im Segment rund um 20.000 Euro dazu.“
Branche war verblüfft
Der Anstieg bei den Hybrid-Fahrzeugen habe die Branche eher überrascht. Nachgefragt werden auch sogenannte Plug-in-Modelle – sie können an E-Ladestationen angehängt werden, während sich die Batterien von herkömmlichen Hybrid-Autos nur während des Fahrens aufladen. Die Plug-in-Lösung sei vor allem bei Besitzern von Photovoltaik-Anlagen beliebt. Seifrieds Erklärung dafür: Weil sie für überschüssigen Strom nur mehr niedrige Einspeisepreise bekommen, würden sie damit lieber ihr Auto aufladen.
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