Es hätte nicht spannender sein können. Kitzbühel holte sich am Samstag in einem Herzschlagfinale den Titel in der Regionalliga Tirol, feierte gegen den direkten Meisterkonkurrenten WSG Juniors vor 1000 Fans einen 2:1-Heimsieg. Damit spielen die Gamsstädter nächste Saison in der Westliga
Die vier Minuten Nachspielzeit wurden für die Gamsstädter zur reinsten Folter, sie beknieten Schiri Stjepan Bosnjak, das Match endlich abzupfeifen. Um 17.19 Uhr war’s so weit. Dann stand Kitzbühel als Tiroler Meister und Aufsteiger in die Westliga fest, brachen alle Dämme, wurde der Platz gestürmt, gebusselt und gefeiert. Die legendäre Queen-Hymne „We are the Champions“ durfte natürlich nicht fehlen.
„Ein Traum, ein Tor im Finale dahoam zu schießen. Besser geht’s eigentlich gar nicht. Dass wir am Ende ganz oben stehen, hat uns niemand zugetraut“, war Raffael Kogler ganz aus dem Häuschen. Er hatte in der 25. Minute mit einem herrlichen Drehschuss das 1:0 erzielt, für den ersten großen gelb-grünen Jubel gesorgt.
Erster Trainertitel für Schneeberger
„Im Moment bin ich ein bisschen sprachlos. Dass wir es schaffen können, habe ich gewusst. Die Jungs haben es sich verdient, waren die ganze Woche heiß, wollten sich das nicht nehmen lassen“, sagte Paul Schneeberger. Es ist sein erster Trainertitel.
Boss mit ganzem Herzen dabei
„Mir haut’s das Herz raus, mir geht die Pumpe. Das ist wahrer Fußball, da brauchst keine Euro“, war Präsident Christoph Pichler nach der erstmaligen Führung euphorisiert gewesen. Er hatte das ganze Spiel über die Mannschaft angefeuert. Auch nach dem Wattener Ausgleich durch Matthew Collins unmittelbar nach der Pause. „Gemma Mander!“
Das war die schwierigste Phase für Kitzbühel, jetzt war die WSG am Drücker. Den Juniors hätte ein Punkt zum Titelglück gereicht.
Siegestor wie besprochen
David Spak stieß mit dem 2:1 (57.) nach einem Stanglpass des überragenden Kevin D’Almeida die Meistertür für die Gamsstädter wieder auf. „Das Tor haben wir in der Halbzeit so besprochen“, verriet Schneeberger, war überwältigt: „Meister werden in der letzten Runde im direkten Duell, so ein Spiel, so eine Stimmung, so viele Leute. Das ist ein Wahnsinn.“
Faire Verlierer
WSG-Trainer Manuel Ludwiger nahm es trotz der Enttäuschung mit Fassung, erwies sich als fairer Verlierer: „Gratulation an Kitzbühel. Am Ende hat es jene Mannschaft, die das Entscheidungsspiel gewinnt, auch verdient. Aber natürlich ist es ganz bitter.“ Nach zwei Siegen und einem Remis war es die erste Niederlage im vierten Saisonduell gegen Kitzbühel.
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