Frankreich sorgt bei Patrick Pentz für gemischte Gefühle – Österreichs Nummer eins kann ohne Stress in die EURO starten.
„Bei der Hymne ehrt einen das in dem Moment. Aber sobald angepfiffen wird, ist es ein normales Spiel wie in der Landesliga.“ So cool und abgebrüht wie am 10. Juni 2022, bei seinem dritten Länderspiel, wird Patrick Pentz hoffentlich auch am Montag bei seinem EURO-Debüt ticken.
Denn damals ging sein Stern auf. Just gegen Frankreich. „Pentz imperial“, titelte die „L’Equipe“. Von der „Krone“ gab es die Note 6 – Weltklasse. Weil Österreichs Goalie Karim Benzema und Co. beim 1:1 im Happel-Oval mit Glanztaten entnervte, jubelte: „Wenn du in so einem Spiel so eine Leistung ablieferst, geht das weit über Österreich hinaus.“
Da ging der Stern des Noch-Austrianers international auf – kurz darauf unterschrieb er in Frankreichs Ligue 1 bei Stade Reims. Und Pentz zeigte auch am 22. September beim „Rückspiel“ in der Nations League im Stade de France unter anderem mit einer spektakulären Doppelparade gegen Aurelien Tchouameni und Antoine Griezmann auf. Letztlich machte allerdings Kylian Mbappe beim 0:2 den Unterschied aus ...
Schlauer Schritt
Wer, wenn nicht Pentz ist bereit für Frankreich. Seine Erinnerungen? „An die Spiele sind sie positiv“, lacht der 27-Jährige. „An das Land nicht so wirklich.“ Weil er mit den – nennen wir es stolzen – Franzosen in Reims nie „warm“ wurde, nach einem halben Jahr auf Leverkusens Bank „flüchtete“.
Aber erst seit Sommer ist Pentz auch wieder wirklich im Rhythmus, der Wechsel zu Brondby war – wie es Teamchef Ralf Rangnick formulierte – „schlau“. In Dänemark fand der Salzburger zu alter Form, auch wenn in der letzten Runde der Meistertitel verpasst wurde. Aber Pentz genießt in Skandinavien jetzt einen guten Ruf, Brondby zahlte 2,55 Millionen Euro Ablöse, nahm ihn bis 2028 unter Vertrag. Und sein Name wurde bereits an der Stadionwand verewigt.
Auch weil er unter Druck oft am besten funktionierte: „Ich war oft in der Situation, dass ich gut spielen musste, damit sich etwas ergibt“, spricht er den Kampf um Österreichs Nummer eins und um einen neuen Vertrag an. Der Stress fällt weg.
Sechs Kilometer
Von Rangnick hat Pentz volle Rückendeckung: „Fußballerisch ist er fast auch auf Feldspielerniveau.“ Was wichtig für den geordneten Spielaufbau ist. „Bei der Raumverteidigung habe ich mich extrem verbessert“, sagt Pentz über sich selbst. Er spielt mit, ist über eine Statistik auch verwundert: „Pro Spiel laufe ich im Schnitt sechs Kilometer.“
Vor allem aber soll er Bälle halten. Nach Jürgen Macho, Robert Almer und Daniel Bachmann ist er jetzt Österreichs vierter EURO-Torhüter. Einer, der mit Frankreich auch noch eine Rechnung offen hat.
Am Montag kann er sie selbstbewusst „begleichen“.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.