Günther Hartl aus Schörfling ehrt seinen viel zu früh verstorbenen Vater Alois, LASK-Ikone aus den 50er-Jahren, der am 11. Juni 100 Jahre alt geworden wäre. Der ehemalige Reporter (69) lernte drei Päpste sowie Polit- und Filmgrößen kennen. Das erlebte der Vater leider nicht mehr.
Als Fußballer war Alois Hartl (LASK, Vorwärts Steyr, GAK) eine Legende, als ORF-Reporter ist es sein Sohn Günther. „Mein Leben ist geprägt von den Tugenden, die mir mein fleißiger, anständiger Papa beigebracht hat“, erinnert sich dieser.
Einzigartiger Kicker
Der Linzer Alois Hartl wurde Elektriker und war später beim Magistrat Linz und in der Landesregierung (ein Bürokollege war Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer) tätig. Als begnadeter Dribbler mit unnachahmlichen Körpertäuschungen und Toren wurde er in den 1950er-Jahren von den LASK- und Vorwärts-Fans verehrt. Die Wiener Großklubs Austria und Rapid buhlten um ihn.
Blieb Heimat und Familie treu
Er blieb aber mit Günthers Mama Eleonora, einer VS-Direktorin, in OÖ. „Loisi“ Hartl war auch Trainer beim Welser SC, bei Union Wels, Enns, Bad Ischl, SV Urfahr, Katsdorf und Sarleinsbach, er machte viele zum Meister. Sohn Günthers Aufstieg zum Radio- und Fernsehredakteur erlebte Alois Hartl nur in den Anfangsjahren: „Leider ist er nach langjähriger Krankheit schon mit 62 Jahren verstorben. Er wäre sicher stolz auf mich.“
Günther war 20 Jahre für die Aktion „Licht ins Dunkel“ verantwortlich, überbrachte das ORF-Friedenslicht an Persönlichkeiten wie die Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso, Romano Prodi, Jean-Claude Juncker und drei Päpste. „Beeindruckt war ich von Israels Präsident Schimon Peres“, so Hartl, der auch aus den USA, Südafrika, China reportierte. Der Ex-LASK-Unter-21-Kicker wurde nach der Matura Journalist: „Ich hatte wenig Zeit fürs Training. Aber LASK-Fan bin ich noch heute!“
Reinhard Waldenberger, Kronen Zeitung
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