Rumänien sorgt für die erste EM-Überraschung! Die Elf von Trainer Edward Iordanescu überrollte die favorisierten Ukrainer und setzte sich klar mit 3:0 durch.
Rumänien ist bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ein Auftakt nach Maß geglückt. Das Team von Trainer Eduard Iordanescu bezwang am Montagnachmittag im Auftaktspiel der Gruppe E die Ukraine mit 3:0 (1:0). Nicolae Stanciu (29.), Razvan Marin (53.) sowie Denis Dragus (57.) trafen für die Rumänen, die sich über den erst zweiten Sieg bei einer EM-Endrunde freuen durften.
Der zuvor einzige Erfolg liegt 24 Jahre zurück. Bei der Europameisterschaft 2000 gewannen die Rumänen gegen England und qualifizierten sich dadurch sogar für das Viertelfinale. Die Ukraine steht nach dem Dämpfer am Freitag (15.00 Uhr) gegen die Slowakei bereits unter Zugzwang. Rumänien trifft am Samstag (21.00) zum Abschluss des zweiten Spieltages auf Gruppenfavorit Belgien.
Für die Ukraine ist es das erste große Turnier seit Kriegsbeginn 2022. Vor der Auftaktpartie mahnte Stürmer-Legende und Verbandsboss Andrij Schewtschenko im Zuge einer organisierten Kundgebung in München, auch in der größten Fußball-Euphorie den Krieg in der Heimat nicht zu vergessen. „Heute stehen elf Spieler auf dem Platz, aber zuhause kämpfen Millionen für den Sieg“, sagte der 47-Jährige.
Die ukrainischen Akteure liefen eingehüllt in den blau-gelben Flaggen ihres Landes in die Münchener Fußball-Arena ein. In der Startelf befanden sich mit Real-Madrid-Torhüter Andrij Lunin, Arsenal-Verteidiger Oleksandr Sintschenko, Chelsea-Stürmer Mychajlo Mudryk sowie La-Liga-Torschützenkönig Artem Dowbyk einige prominente Namen. Rumäniens Anfangself gilt als vergleichsweise unerfahrenen, einzig Tottenham-Abwehrspieler Radu Dragusin steht bei einem Topverein unter Vertag.
Traumtor von Stanciu
Die Ukraine startete spielbestimmend, verbuchte in der ersten Viertelstunde gar über 80 Prozent Ballbesitz. Weil Rumänien aber kompakt und diszipliniert verteidigte, blieben Torchancen vorerst aus. Ein erster Abschluss von Dowbyk flog weit über das Tor (22.). Entgegen des Spielverlaufs und unter kräftiger Mithilfe von Lunin gelang Rumänien der Führungstreffer. Infolge eines missglückten Abschlages des Ukraine-Keepers versenkte Stanciu den Ball aus 20 Metern sehenswert im Kreuzeck.
Anschließend ging der Spielfluss der Ukraine verloren, die Rumänen zeigten nun mehr Präsenz in der gegnerischen Hälfte. Dennis Man zirkelte den Ball knapp am Gehäuse vorbei, wenige Augenblicke später prallte eine direkt getretene Ecke von Stanciu an die Unterkante der Latte (39.).
Rumänien legte Doppelschlag nach
Nach Seitenwechsel legten die Rumänen nach. Einen schnell vorgetragenen Konter schloss Razvan Marin mit einem straffen Distanzschuss ab. Auch diesmal hatte Tormann Lunin Anteile am Gegentreffer. Für die Ukraine kam es in der Folge noch schlimmer. Man bediente Dragus mustergültig, der Mittelstürmer schob aus kurzer Distanz zum 3:0 ein. Erst in der 77. Minute gelang der Ukraine in Person von Heorhij Sudakow der erste Schuss auf das Tor von Florin Nita. In der Nachspielzeit traf der eingewechselte Roman Jaremtschuk noch die Latte (92.).
EM-Gruppe E: Rumänien – Ukraine 3:0 (1:0)
München, Allianz Arena, SR Nyberg/SWE.
Tore: 1:0 (29.) Stanciu, 2:0 (53.) R. Marin, 3:0 (57.) Dragus
Rumänien: Nita – Ratiu, Dragusin, Burca, Bancu – M. Marin (75. Rus) – Man (62. Hagi), R. Marin, Stanciu (88. Racovitan), Coman (62. Mihaila) – Dragus (75. Puscas)
Ukraine: Lunin – Konoplja (72. Tymtschyk), Sabarnyj, Matwijenko, Sintschenko – Stepanenko (62. Braschko), Schaparenko (62. Jaremtschuk) – Zyhankow (62. Jarmolenko), Sudakow (83. Malinowskyj), Mudryk – Dowbyk
Gelbe Karten: R. Marin bzw. Konoplja
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