Niederquatschen statt grätschen, doppeln und keine Tiefe geben – das ist Österreichs Rezept vor dem heutigen EM-Start gegen Frankreich.
Die „Krone“ berichtet aus Düsseldorf
Eine Hublot-Uhr um 70.000 Euro, der Dior-Rucksack um 3000 Euro, dazu eine Oakley-Brille und Nike-Sneaker – das Outfit von Kylian Mbappé bei seiner Ankunft in Deutschland. Obwohl er Frankreichs Team-Jogger trug, wird beim Superstar der EURO auf jedes Detail geachtet. Zumindest heute interessiert Österreich aber nicht, dass Mbappés Vermögen auf 275 Millionen Euro geschätzt wird, sondern nur, wie er auf dem Düsseldorfer Rasen zu stoppen ist. Was 2022 in der Nations League (1:1, 0:2) mit zwei Mbappé-Toren nicht ganz gelang.
Kevin Danso hat in dem direkten Duell die meiste Erfahrung: „Er ist der beste Spieler der Welt. Ihm darf man keinen Platz geben“, sagt Österreichs Abwehrchef. Sechsmal traf er in der Ligue 1 auf Paris mit Mbappé. Nach dem einzigen Lens-Sieg (3:1) postete er ein Foto von einem Zweikampf mit dem Superstar und schrieb: „Stopp! Nicht in unserem Haus.“ (siehe unten) Und heute hat Danso quasi Heimvorteil, schließlich verteidigte er 2020/21 selbst eine Saison für Düsseldorfs Fortuna.
Aber auch Danso schwärmt: „Mbappé macht Dinge, die man für unmöglich hält.“ Weshalb er es auch mit einer Art „Trash Talk“ („Bei mir kommst du nicht vorbei“) versuchte, ihn niederquatschte. „Das gibt mir Selbstvertrauen.“
Ein Tipp, der Rechtsverteidiger Stefan Posch – heute wohl oft Mbappés direkter Gegenspieler - nicht hilft: „Ich spreche ja kein Französisch“, winkt der Bologna-Legionär schmunzelnd ab. „Wir müssen ihn im Kollektiv verteidigen, uns helfen. Wenn man zu aggressiv reingeht, wird’s mit seiner Schnelligkeit schwierig, grätschen bringt nichts.“ Weil der schnellste Fußballer der Welt auf bis zu 38,5 km/h beschleunigen kann ...
„Ich rufe alle Freunde an“
Das ist auch Max Wöber bewusst: „Er darf nicht in seine Tempodribblings kommen, wir müssen ihm die Tiefe nehmen. Falls er einmal Platz hat, müssen wir ihn doppeln. So kann man auch einen Ausnahmespieler nutzlos machen.“
Danso ist von dem Plan überzeugt, hat in seiner Wahlheimat in Lens schon angekündigt, „dass wir gewinnen“. Die gemischte Reaktion? „Viele Franzosen haben gelacht. Aber die, die sich auskennen, nicht, sie haben Respekt vor uns.“ Lasst sie nur lachen – Danso kündigt schmunzelnd an: „Wenn wir gewinnen, rufe ich alle meine Freunde in Frankreich an.“
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