Nicht verstecken, Umschalter erzwingen: Nur die Position neben Dauerläufer Nicolas Seiwald ist beim ÖFB-Team offen. „Frankreich ist eine Mannschaft, die zockt, herausspielt, kombiniert – das ist kein Nachteil“, so Teamchef Ralf Rangnick.
Die „Krone“ berichtet aus Düsseldorf
Max Wöber ist seit der Ankunft in Berlin „hibbelig“, Gregoritsch fühlt sich „wie ein Löwe im Käfig, der losgelassen wird“, Arnautovic „will die EURO genießen“, In den letzten Wochen wurde genug gesprochen – heute geht’s los!
Gestern verriet Teamchef Rangnick natürlich nur seiner Truppe die Startelf, offen ist eigentlich nur der Ersatz für Xaver Schlager im defensiven Mittelfeld: Laimer oder Grillitsch? Entscheidet sich Rangnick für die einen Hauch defensivere Variante mit dem Hoffenheim-Legionär, „der immer mit einem Ruhepuls spielt“ (O-Ton Baumgartner), dann würde es wohl Wimmer das „Leiberl“ kosten. Theoretisch könnte auch Sabitzer zurückgezogen werden.
Eine Schlüsselrolle kommt jedenfalls „Sechser“ Seiwald, der in den letzten 15 Länderspielen keine einzige (!) Minute verpasste, zu – Rangnick: „Bei ihm weiß man genau, was man bekommt. Er hat ein gutes Gespür für die Räume, macht Passwege zu, erobert Bälle.“
Der richtige Auslöser
Genau das, diese Umschaltmomente, wird heute der Matchplan gegen das von den Namen her furchteinflößende Starensemble sein: „Frankreich ist eine Mannschaft, die zockt, herausspielt, kombiniert – das ist kein Nachteil“, erinnert auch Rangnick daran, dass seine Truppe in der Quali „die meisten Ballgewinne von allen in der gegnerischen Hälfte hatte.“
Aber da liegt die Kunst im Detail, wann, wie die Auslösung zum Pressing erfolgt. „Jede Situation ist unterschiedlich, alle müssen bereit sein, der erste Sprint sitzen“, weiß Baumgartner. Das gilt auch für Gregoritsch an vorderster Front: „Das, was uns der Gegner anbietet, nehmen wir.“
Deschamps hat Qual der Wahl
Was vom Vize-Weltmeister wohl nicht allzu viel sein wird. Das Grippewellchen in der „Équipe Tricolore“ ist verflogen, Teamchef Deschamps hat die Qual der Wahl. Bei der gestrigen Pressekonferenz war Österreich kaum Thema, ging es um den Rechtsruck in Frankreich, die Neuwahlen. Lenkt die Diskussion ab? „Über was sie reden, ist mir egal“, winkt Laimer ab. „Wir schauen auf uns. Wichtig ist, dass wir unser Gesicht auf dem Platz zeigen.“
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