Sie sind immer dort, wo Tragödien geschehen sind. Wo Menschen ermordet wurden, Suizid begangen haben – oder einen einsamen Tod starben. Drei Tatort-Reiniger erzählen über ihre schlimmsten Einsätze.
Peter Holzer ist ein Mann mit sehniger Statur, seinen Händen ist anzusehen, dass er gut zupacken kann. Um den Mund hat er einen melancholischen Zug. Auffällig an ihm sind seine hellen Augen. In den vergangenen zwei Jahren haben sie viel Schlimmes gesehen ...
Seit Anfang 2016 arbeitet der gelernte Koch als Tatort-Reiniger für die Wiener Firma Zelenka. Seine Aufgabe: Er macht sauber. Dort, wo Schreckliches geschehen ist. Wenn Menschen ermordet wurden, Selbstmord begangen haben oder einen einsamen Tod gestorben sind.
Holzers Erinnerungen an seinen ersten Einsatz: „Es war in einer Wohnung in Wien. Ein junger Mann hatte seinen Vater getötet. Und ich machte vor dem Aufräumen einen schweren Anfängerfehler. Sah die Fotos der Familie an, die an den Wänden hingen. Und dann war in meinem Kopf dieser grauenhafte Film. Die Tat spielte sich vor mir ab, die Szene, wie der Sohn auf seinen Vater einsticht. Ein Kollege erkannte, was mit mir geschah, brachte mich in die Realität zurück: ,Denk nicht über die Tragödie nach, sonst wirst du verrückt. Mach einfach deinen Job, und denk dabei an etwas Schönes.‘“
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