„Lust war zu riechen“

Monroe hatte vor Kennedy-Ständchen heißen Quickie

Society International
17.06.2024 18:00

Die Macht der Kennedys war auch Jahrzehnte nach dem Tod von J.F.K. und seinem Bruder Bobby noch ungebrochen. Der Sender ABC setzte 1985 kurzfristig eine Dokumentation ab, die die direkte Beteiligung der Kennedys am Tod von Marilyn Monroe beleuchtete. In ihrer neuen Biografie greift die Autorin Maureen Callahan die Erkenntnisse von damals noch einmal auf. 

In einem von der „Daily News“ veröffentlichten Vorabdruck enthüllt sie, dass beide Kennedys gleichzeitig eine Affäre mit Marilyn hatten und dass Monroes Ex-Mann Joe DiMaggio die Kennedys für deren Killer hielt.

„Ask Not: The Kennedys and the Women They Destroyed” beschreibt, wie die Monroe 1954 John F. Kennedy auf einer Hollywood Party und durch ihn dann auch Bobby kennengelernt hatte. Laut Callahan begannen beide Brüder Affären mit der Schauspielerin, die es allerdings ursprünglich auf den Älteren abgesehen hatte: „Marilyn hatte Jack (privater Spitzname von JFK, Anm. d. Red.) schon Jahre am Haken und war überzeugt, dass JFK nach einer Wiederwahl seine Frau Jackie verlassen und sie heiraten würde. Er hatte ihr das so versprochen und Marilyn glaubte, dass sie die nächste First Lady werden würde.“

Joe DiMaggio und Marilyn Monroe im Juni 1955 (Bild: picturedesk.com/Uncredited / AP / picturedesk.com)
Joe DiMaggio und Marilyn Monroe im Juni 1955

Schnell-Sex mit Bobby
Vor dem berühmten „Happy Birthday Mr. President“-Geburtstagsständchen am 19. Mai 1962 im Madison Square Garden beschloss die Monroe, dass sie wie Marlene Dietrich aussehen wollte. Sie kontaktierte sogar ihre deutsche Kollegin. Der „blaue Engel“ schickte ihr sogar das Kleid für den großen Auftritt, kreiert von Dietrichs Lieblings-Designer Jean Louis. Eine halbe Stunde vor ihrem Auftritt erschien Bobby Kennedy in Marilyns Garderobe. Die beiden verbrachten 15 Minuten zusammen allein. Callahan schreibt: „Marilyn wusste, dass beide Kennedys sie wollten und sie wollte auch beide haben. Jack hatte die Macht, doch Bobby eine Tiefe, die sie anzog. Mit roten Wangen nach dem schnellen Sex mit Bobby erschien sie verspätet und angetrunken auf der Bühne – wo sie dann in ihrem hautengen Kleid im Rampenlicht stand und alle Blicke auf sich zog.“ JFKs Freund Hugh Sidey beschrieb was folgte so: „Du konntest ihre Lust riechen und Jack ist voller Verlangen fast in sich zusammengefallen.“ Später in der Nacht bei einer Privatparty entstand das einzige Foto, das die Kennedys und Monroe zusammen zeigt. Der Schnappschuss blieb bis 2010 unter Verschluss. Auf dem Bild schaut Marilyn ernst, während Jack und Bobby links und rechts von ihr sich von der Kamera abgewendet haben.

(Bild: Little, Brown and Company)

Marilyn drohte mit schmutziger Wahrheit
Nach Monroes Auftritt fühlte sich Jackie Kennedy öffentlich bloßgestellt und stellte ihrem Mann ein Ultimatum: keine Monroe mehr oder sofortige Scheidung. Dieser Skandal hätte Kennedy die Wiederwahl gekostet und er servierte Marilyn eiskalt ab. Diese wusste nicht warum, tröstete sich aber damit, dass sie stattdessen Bobby haben könnte. Doch dieser hatte durch seinen Job als Generalstaatsanwalt nur wenig Zeit für sie. Callahan schreibt: „Es war Jacks und Bobbys Schwester Pat Lawford, die Marilyn aufklärte, dass sie sich auch Bobby als Ehemann abschminken kann. Sie war danach untröstlich und hat ihren Kummer mit Alkohol und Pillen betäubt.“ Doch dann habe die Monroe beschlossen, mit Rache zu drohen, wenn sie die Kennedy-Brüder weiter ignorieren. Sie habe damit gedroht, in einer Pressekonferenz die schmutzige Wahrheit offenzulegen.

Worauf Bobby Kennedy am 4. August 1962, am Tag bevor sie tot entdeckt wurde, bei ihr zu Hause aufgetaucht sei. Callahan: „Er brüllte: ,Wo zum Teufel ist es?‘ Er hatte herausgefunden, dass ihre Telefonleitung vom FBI und CIA angezapft wurde und schwor, dass er ohne das Band der Aufnahmen von ihren Telefonaten nicht gehen würde. Marilyn wusste nicht, wovon er redete.“

Baby von Bobby?
Erst in den 80er-Jahren kam heraus, dass Bobby und Marilyn Ende Juni 1962 gleich achtmal telefoniert hatten. Was so dringend war? Laut Callahan hatte die Monroe am 20. Juli eine Abtreibung. Sie glaubt den Berichten, wonach Bobby der Vater des Babys gewesen sei.

Die Monroe rief am Abend des 4. August gegen 19.30 Uhr Peter Lawford an und informierte ihn, dass sie nicht zu einer geplanten Party kommen würde. Ihre letzten Worte waren: „Sage Pat goodbye, sag goodbye zum Präsidenten und auch zu dir selbst, weil du ein wirklich netter Junge bist!“ Am nächsten Morgen fand die Haushälterin die nackte Leiche der Monroe, mit dem Telefon noch immer in ihrer Hand. Die offizielle Version war Unfalltod oder Selbstmord durch Medikamenten-Überdosis und Alkohol. Was in ihrem Haus fehlte, waren laut Callahan ihre Überwachungskameras mit den Bändern dazu und ihr Tagebuch.

Robert F. Kennedy (Bild: AP)
Robert F. Kennedy

DiMaggio verbannt Kennedys
Beide Kennedys wurden von Monroes Ex-Mann Joe DiMaggio vom Begräbnis und einer privaten Trauerfeier verbannt. Später soll die Baseball-Legende laut Callahan gesagt haben: „Ich wusste immer, wer Marilyn umgebracht hat – aber ich wollte keine Revolution in unserem Land starten. Sie hatte mir gesagt, dass jemand sie um die Ecke bringen würde, aber ich habe es für mich behalten.“ Um dann noch einmal nachzulegen: „Alle Kennedys waren Lady-Killer und sie konnten sich den Konsequenzen immer entziehen!“ Diese Zitate wären auch in der geplanten Doku auf ABC gelaufen, ehe der Sender-Boss Roone Arledge die Ausstrahlung unterband. Callahan: „Er war ein langjähriger Freund von Bobbys Witwe Ethel Kennedy. Er hat seine Entscheidung öffentlich damit begründet, dass die ganze Doku nur auf Klatsch und Tratsch beruhte und nicht gut genug für die Standards des Senders waren.“

Das Buch von Callahan kommt am 4. Juli in den USA und England auf den Markt.

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(Bild: kmm)



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