Israels Militär warnt:
„Hisbollah bringt uns an Rand der Eskalation“
Israel befürchtet eine gefährliche Ausweitung des Konflikts mit der Schiiten-Miliz Hisbollah im Grenzgebiet zum Libanon. In einer Videoerklärung wirft der israelische Armeesprecher Daniel Hagari der Miliz nun vor, ihre Angriffe zu verstärken und damit die Zukunft des Nachbarlandes zu gefährden.
„Die zunehmende Aggression der Hisbollah könnte uns an den Rand einer größeren Eskalation bringen, die verheerende Folgen für den Libanon und die gesamte Region haben könnte“, warnt Hagari. Seine Worte stellten keine Drohung dar, betonten die Streitkräfte später laut einem Bericht der israelischen Zeitung „Maariv“ vom Sonntagabend. Vielmehr seien sie als Botschaft an die internationale Staatengemeinschaft gedacht.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als acht Monaten kommt es fast täglich zu Gefechten zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Zuletzt wurden sie immer heftiger. Die von Israels Erzfeind Iran unterstützte Hisbollah ist mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündet, gilt aber als deutlich schlagkräftiger. Zuletzt verstärkte die Miliz ihre Angriffe, nachdem das israelische Militär einen ihrer Kommandeure gezielt getötet hatte.
Um eine weitere Eskalation entlang der „Blauen Linie“ zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern schickt US-Präsident Joe Biden seinen Berater Amos Hochstein nach Israel, berichtet eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus dem US-Präsidialamt. Die Blaue Linie ist eine von den Vereinten Nationen gezogene Waffenstillstandslinie. Obwohl sie keine offizielle internationale Grenze ist, dient sie als wichtiger Bezugspunkt für die Sicherheit und Stabilität in der Region.
Panzerexplosion in Rafah – offenbar wegen Panzerfaust
Nach einem der folgenschwersten Vorfälle seit Kriegsbeginn für die israelischen Streitkräfte vergangenen Samstag – acht Soldaten wurden getötet – geht Israels Armee nun davon aus, dass einer ihrer Transportpanzer am Samstag in Rafah von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden ist.
Nach ersten Erkenntnissen sei eine Tür des Panzers vom Typ Namer entgegen den Anordnungen offen gewesen, schrieb die Zeitung „Israel Hayom“ am Montag. Alle Insassen seien sofort tot gewesen, als die Rakete einschlug.
Der Vorfall werde weiter untersucht. Andere Medien berichteten von möglichen sekundären Explosionen durch außen am Panzer angebrachte Sprengsätze. Es habe nach der schweren Explosion zwei Stunden gedauert, bevor sich die Truppen dem zerstörten Fahrzeug nähern konnten.
Die Soldaten waren Militärangaben zufolge nach einem Einsatz im Nordwesten von Rafah in einem Konvoi gepanzerter Fahrzeuge unterwegs gewesen. Zunächst hatte es geheißen, es sei unklar, ob die Explosion von einer Panzerabwehrrakete oder einer Sprengfalle ausgelöst wurde. Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas hatte den Angriff für sich reklamiert.
Schwerer Kampf gegen Hamas-Hochburg
Israel will in Rafah nach eigenen Angaben eine der letzten Hochburgen der militanten Palästinenser-Organisation Hamas zerschlagen. Das Militär geht dort seit Anfang Mai verstärkt mit Bodentruppen gegen die Hamas vor, will dies aber nur als begrenzten Einsatz und nicht als großangelegte Offensive verstanden wissen. Letzteres hatte US-Präsident Joe Biden zur „roten Linie“ erklärt. Wegen der vielen Toten und der katastrophalen humanitären Lage ist das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg international umstritten.
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