Am Dienstag hat sich die Türkei zum Auftakt in Gruppe F gegen EM-Neuling Georgien mit 3:1 durchgesetzt. In einem intensiven Spiel waren es zwei Traumtore von Ex-Rapidler Mert Müldür und Real-Talent Arda Güler, sowie ein Treffer von Kerem Aktürkoglu in letzter Minute, die für die Entscheidung sorgten. Die mutigen Georgier konnten zwischenzeitlich durch Georges Mikautadze ausgleichen und hätten sich einen Punkt durchaus verdient.
Die türkische Nationalmannschaft ist erstmals mit einem Erfolg in eine Fußball-Europameisterschaft gestartet. Die Türken gewannen am Dienstag in Dortmund ein attraktives Duell mit EM-Debütant Georgien 3:1 (1:1). Zwei herrliche Tore des Wieners Mert Müldür (25.) und von Talent Arda Güler (65.) bescherten Teamchef Vincenzo Montella einen schönen 50. Geburtstag.
Den Endstand erzielte Kerem Aktürkoglu, der in der 97. Minute wie in einem Eishockey-Match ins „empty-net“ traf, weil Georgiens Torhüter im Finish mit nach vorgegangen war. Georges Mikautadze (32.) hatte im ersten EM-Spiel seines Landes zum zwischenzeitlichen Gleichstand getroffen.
„Heimspiel“ für die Türkei
Tausende türkische Fans sorgten für eine Heimspielatmosphäre für den Favoriten, der von der ersten Minute an das Spiel dominierte, aber mit georgischen Angriffen seine liebe Not hatte. Bei einem Schuss von Kaan Ayhan an die Innenstange (10.) fehlten nur Zentimeter auf die türkische Führung, im Gegenzug konnte Torhüter Mert Günok einen abgefälschten Schuss von Mekvabishvili zur Ecke klären (11.).
Die Fünfer-Abwehrkette der Georgier hielt bis zur 25. Minute dem Druck stand, dann kam Müldür. Der in Wien aufgewachsene und bei Rapid ausgebildete Außenverteidiger nahm den Ball am Sechzehner direkt und jagte ihn ins Kreuzeck. Zwei Minuten später drehten die Türken wieder jubelnd ab, der Treffer von Kenan Yildiz wurde aber wegen Abseits aberkannt.
Ausgleich kam unerwartet
Und statt klarer Führung stand es plötzlich 1:1. Die Elf von Teamchef Willy Sagnol, der auf Österreichs Meister Otar Kiteishvili von Sturm Graz verzichtete und WAC-Defensivmann Sandro Altunashvili erst in der Schlussphase (89.) brachte, verwertete durch Mikautadze einen ihrer meist gefährlichen Vorstöße. Der Stürmer traf ins kurze Eck und hätte drei Minuten später beinahe nachgelegt, der zweite Versuch ging aber knapp am Tor vorbei.
Auch nach der Pause bot sich dasselbe Bild. Die Türkei machte das Spiel, die Georgier konterten immer wieder gefährlich. Und wieder ging die Türkei durch einen Weitschuss ins Kreuzeck in Führung. Güler, 19-jähriges Talent von Real Madrid, versenkte den Ball aus 20 Metern.
Viel Pech zum Schluss
Beinahe wäre dem Außenseiter aber wieder eine perfekte Antwort gelungen, ein Schuss von Giorgi Kochorashvili knallte an die Latte (70.). In der Nachspielzeit hatten Kochorashvili und Samet Akaydin noch zwei Riesenchancen auf den Ausgleich, ehe Aktürkoglu im Konter ins leere Tor traf. Die Türkei geht mit drei Punkten in den Schlager der Gruppe F am Samstag gegen Portugal, Georgien trifft auf Tschechien.
Die Partie ging bei guten Rasenbedingungen über die Bühne, weil die Ordner im Stadion zwei Stunden vor Anpfiff mit Besen, Holzlatten und viel Körpereinsatz die Auswirkungen heftiger Regenfälle beseitigten. Sie kehrten das Wasser, das sturzbachartig von den Dächern fiel und die Treppen hinunterfloss, in offene Gullys. Auch die Polizei leistete ganze Arbeit, als gut eine Stunde vor dem Spiel Fans beider Nationen im Stadion aufeinander losgegangen waren. Becher und andere Gegenstände flogen durch die Luft, die Polizei beruhigte die Situation aber schnell.
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