Mehr als 600 Jugendliche kamen zur EU-Jugenddiskussion. Ministerin Edtstadler musste sich kritischen Fragen stellen.
Gut gelaunt strömten am Montagvormittag eine Schulklasse nach der anderen in die Universität Salzburg. Als endlich alle rund 600 Jugendlichen in der großen Aula platziert waren, hieß es Warten. Denn ÖVP-Europaministerin Karoline Edtstadler war wegen der Regierungskrise verspätet. Die gebürtige Salzburgerin musste auch früher wieder gehen. Doch in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit bei der „EU-Jugenddiskussion“ ging es sofort um das derzeit brennendste Politikthema.
Das „Renaturierungsgesetz“ und der Widerstand dagegen regte so einige Jugendliche auf. „Über die Umwelt wird immer nur viel geredet, aber dann wieder nichts getan“, fand Verena Quehenberger vom BORG Radstadt. Im Namen seiner Schüler kritisierte ein Salzburger Lehrer den ÖVP-Widerstand gegen die gestern beschlossenen Renaturierungspläne. Applaus und Jubelrufe aus dem jungen Publikum folgten auf sein Statement. „Man kann die Ideologie nicht über das Recht stellen. Die Umweltministerin ist der Verfassung verpflichtet“, entgegnete Karoline Edtstadler.
Muss jetzt „jedes Rohr aus dem Boden heraus“?
Das von der EU vorgesehene „Vernässen“ von früheren Feuchtgebieten sorgte eine Landwirtschaftsschülerin aus Fusch. „Müssen wir jetzt jedes Rohr wieder aus dem Boden holen? Wir haben doch so um die Flächen gekämpft“, fragte sie. Die Ministerin nahm die Sorge der Pinzgauerin zum Anlass, auf die noch unbekannten Folgen für die Salzburger Bauern hinzuweisen. Österreich habe wenig Fläche, tue viel für die Natur und müsse die Bauern einbinden.
Mehr einbinden sollte die Europäische Union auch ihre Bürger, fand Mateo Winklmeier. „Das Marketing ist schlecht. Viele Leute sind sich daher gar nicht darüber bewusst, was uns diese Organisation bringt“, so der HAK1-Schüler aus Salzburg.
Dem BORG Gastein bringt die Teilnahme und der erste Platz im EU-Videowettbewerb jedenfalls 3000 Euro für eine Brüsselreise. Die stiftet das Land Salzburg. Der Diskussionsveranstalter, das EU-Bürgerservice Salzburg, gewann für den Bewerb 22 Klassen mit mehr als 500 Schülern.
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