Neben dem neuen Seefelder Luxus-Resort für 750 Gäste soll auch leistbarer Wohnraum für Einheimische entstehen. Markus Sint von der Liste Fritz befürchtet den Ausverkauf der Heimat.
Leistbares Wohnen in Seefeld: Dieser (scheinbare oder tatsächliche) Widerspruch soll nun im Zuge der Errichtung des „Seefeld Village“ aufgelöst werden. Wie berichtet investiert eine niederländische Investorengesellschaft 70 Millionen Euro in die Errichtung eines Luxus-Urlaubsresorts mit 135 Wohneinheiten von 60 bis 120 Quadratmetern.
In direkter Nachbarschaft dazu hat die Gemeinde Baugrund für Einheimische reserviert: „Hier entstehen 20 Einfamilienhäuser auf jeweils rund 400 Quadratmeter Fläche“, berichtete Bürgermeisterin Andrea Neuner anlässlich des Spatenstichs für das Mega-Projekt an der Leutascherstraße.
Gemeinnütziger Wohnbauträger eingebunden
Nähere Details dazu will sie bei der Gemeinderatssitzung kommenden Donnerstag erläutern. Die Einfamilienhäuser sind aber nur ein Teilaspekt: Denn auch die WE als gemeinnütziger Wohnbauträger ist eingebunden und will am Standort zwei größere Projekt realisieren. Bei der WE heißt es dazu, die Projektentwicklung sei im Laufen.
Was da im Endausbau über Seefeld hereinbrechen soll, kommt den biblischen Plagen gleich.
Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint
Investorenmodell „biblische Plage“
Was das Investorenmodell betrifft, so ist Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint mehr als skeptisch: „Was da im Endausbau über Seefeld hereinbrechen soll, kommt den biblischen Plagen gleich. Da entsteht ein konzerngesteuertes Monsterprojekt, ein Investorenmodell mit angehängtem Mini-Campingplatz. Die frühere Seefelder Gemeindeführung und die Landesregierung haben hier einem Investorenkonzern aus Holland den roten Teppich ausgerollt.“
Ringen um Arbeitskräfte
Das 485-Betten-„Monsterprojekt“ werde dem familiengeführten Seefelder Tourismus schwer zusetzen, was Mitarbeiter und Gäste betrifft: „Wenn Mitarbeiter im Tourismus überall Mangelware sind, dann werden sie für dieses Riesenprojekt von anderen Tourismusbetrieben abgeworben und fehlen dann dort. Die familiengeführten Betriebe werden gegen den Großkonzern nicht mithalten können.“
Die Bürgermeisterin werde nach Fertigstellung intensiv kontrollieren müssen, ob hier nicht illegale Freizeitwohnsitze entstanden sind.
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