Der Ukraine droht in wenigen Wochen die Zahlungsunfähigkeit. Bei den Gesprächen mit einer Gruppe von Anleihekäufern habe man sich nicht auf eine Umstrukturierung internationaler Schulden in Höhe von rund 20 Milliarden Dollar (rund 18,7 Milliarden Euro) einigen können, wie es am Montag hieß. Die Zeit drängt: Am 1. August läuft ein zweijähriger Zahlungsstopp aus.
Dieser wurde mit den internationalen Käufern von Staatsanleihen vereinbart, da das Land wegen des russischen Angriffskriegs wirtschaftlich am Boden liegt.
Der ukrainische Finanzminister Sergej Martschenko sagte, die Gespräche würden fortgesetzt. Er erwarte, dass die Regierung bis August eine Einigung erzielt. Das kriegsgebeutelte Land sondiert bereits seit Ende 2023 bei Großinvestoren Pläne zur Umstrukturierung seiner Auslandsschulden.
Ganz oben auf der Prioritätenliste ist der Zugang zu den internationalen Märkten, denn der Finanzminister weiß: „Starke Armeen müssen durch starke Volkswirtschaften gestützt werden, um Kriege zu gewinnen.“
Beide Seiten liegen den Angaben zufolge aber noch weit auseinander. Vertreter von Anleihegläubigern sagten, der Vorschlag der Regierung liege „deutlich über den Markterwartungen“. Der Vorschlag könne „der künftigen Investorenbasis der Ukraine und ihrem Hauptziel, so bald wie möglich wieder Zugang zu den Kapitalmärkten zu erhalten, erheblichen Schaden zufügen“.
Schon vor Kriegsbeginn von Schulden geplagt
Die Ukraine war schon vor Kriegsbeginn im Jahr 2022 ein kritisch verschuldetes Land. Nach offiziellen Angaben aus Kiew hat sich die Staatsverschuldung seit Beginn des Krieges verdoppelt.
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