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Noch nicht verloren | In der eigenen Welt

Noch nicht verloren. Wenn um 20 Uhr die österreichischen Autobahnen fast an Corona-Zeiten erinnern, weil kaum ein Fahrzeug unterwegs ist – dann muss etwas Außergewöhnliches bevorstehen: Ja, das erste Spiel bei der Fußball-Europameisterschaft, bei der unserem Team bessere Chancen als vielleicht jemals zuvor eingeräumt werden! Aber der Auftaktgegner – übermächtig. Frankreich ist zweimaliger Weltmeister und zweimaliger Europameister, aktuell Vize-Weltmeister und in der Fußball-Weltrangliste auf Platz 2. Hinter Weltmeister Argentinien – also sind die Franzosen derzeit die Nummer 1 in Europa. Und gegen diese Mannschaft muss das Rangnick-Team in die Europameisterschaft in Deutschland starten. Was nach unsicheren Anfangsminuten gut zu funktionieren scheint, doch nach einem tollen Torschuss von Christoph Baumgartner geht Frankreich durch ein österreichisches Eigentor in Führung. Danach? Die Franzosen weltmeisterlich, die Österreicher halten gut mit. Letztlich hat Österreich – sportlich – 0:1 verloren. Aber noch ist Österreich nicht verloren.

In der eigenen Welt. Die grüne Umweltministerin stimmt in Brüssel im Namen Österreichs dem EU-Renaturierungsgesetz zu, das zuhause ihr türkis-schwarzer Regierungspartner mit aller Macht ablehnt. Also versucht ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer mit Anzeige wegen Amtsmissbrauchs gegen die Ministerin und Nichtigkeitsklage gegen die Entscheidung in Brüssel die Reißleine zu ziehen, ohne dass es die Koalition gut drei Monate vor den Neuwahlen zerreißt. Und so  schleppt sich die scheintote Regierung in den Herbst – na ja, so bleiben dem Land wenigstens sündteure Wahlzuckerln erspart… Doch was blieb von der Anfangseuphorie? Wie salbungs- und freudvoll wurde diese Koalition  den Österreichern verkauft: „Das Beste aus beiden Welten“, aus den türkisen und grünen, versprachen Sebastian Kurz und Werner Kogler. Skepsis war angebracht. Und so lautete die Schlagzeile der „Krone“, am Tag als  die neue Koalition im Jänner 2020 fix war, denn auch: „Geht das gut mit dieser Regierung?“ Die Antwort haben mittlerweile längst die allermeisten Österreicher für sich gefunden: nein! Denn die Welten lagen immer viel zu weit auseinander. Unvereinbar. Beide Parteien blieben letztlich stets in ihrer eigenen Welt. Ihre Welten prallten immer wieder aufeinander. Das größte, böse Zungen sagen, das einzige gemeinsame Interesse? Möglichst lange zu regieren – in der Ahnung, mittlerweile längst Gewissheit, dass es nach den nächsten Wahlen  keine gemeinsame Zukunft geben kann. Am 3. Jänner 2020 schrieb ich: „,Das Beste aus beiden Welten‘ – dieser Tage der Lieblings-Sager von Sebastian Kurz. Ja, die türkise und grüne Welt lagen weit auseinander. Nun müssen diese Welten verzahnt werden. Gelingt das, dann könnte eintreffen, was der künftige Vizekanzler Kogler sagt: ,Wenn alles gut geht, hat Österreich gewonnen.‘“ Es ist so ganz und gar nicht „alles gut gegangen“. Österreich hat verloren.

Kommen Sie gut durch den Dienstag!

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