Treffen der Machthaber

Putin reist zu Staatsbesuch nach Nordkorea

Ausland
18.06.2024 10:25

Kreml-Chef Wladimir Putin wird am Dienstag in Nordkorea von Diktator Kim Jong Un zu einem „freundschaftlichen Staatsbesuch“ empfangen. Nordkorea wird vom Westen beschuldigt, Russland Munition für seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu liefern, im Vorfeld des Besuchs hat sich Putin für diese Unterstützung bereits bedankt.

„Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die Demokratische Volksrepublik Korea die militärische Spezialoperation in der Ukraine entschlossen unterstützt“, schrieb Putin am Dienstag in einem von Nordkoreas staatlichen Medien veröffentlichten Gastbeitrag. Die USA sind über die engen Bande Moskau-Pjöngjang besorgt.

Nach Angaben aus dem Kreml wird Putin am Dienstagabend zu seinem Besuch in Nordkorea eintreffen. Es ist Putins zweiter Besuch in dem Land in seiner Zeit als Staatschef. Kurz nach seinem Amtsantritt als Präsident hatte der Kreml-Chef im Jahr 2000 Kim Jong Uns 2011 verstorbenen Vater Kim Jong Il getroffen.

Kim Jong Un und Wladimir Putin bei einem Treffen in der russischen Stadt Wladiwostok im April 2019 (Bild: AFP)
Kim Jong Un und Wladimir Putin bei einem Treffen in der russischen Stadt Wladiwostok im April 2019

Zusammenarbeit soll vertieft werden
Die Reise werde „die bilaterale Zusammenarbeit auf eine höhere Ebene heben“ und zur „Entwicklung einer gegenseitigen und gleichberechtigten Zusammenarbeit“ zwischen Russland und Nordkorea beitragen, so Putin. Beide Länder seien dabei, „die vielseitige Partnerschaft aktiv weiterzuentwickeln“.

Offizielle Besuche in Nordkorea selten
Das abgeschottete Nordkorea empfängt selten offiziellen Besuch auf höchster Ebene. Pjöngjang wird vorgeworfen, Russland in dessen Militäroffensive in der Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Putin bemüht sich derzeit um zusätzliche Munition. Der Besuch des russischen Präsidenten erfolgt nach Angaben des Kreml auf Einladung des nordkoreanischen Machthabers Kim.

In dem Artikel lobte der Machthaber das stalinistisch regierte Nordkorea für die Verteidigung seiner Interessen „trotz des jahrzehntelangen wirtschaftlichen Drucks, der Provokation, Erpressung und militärischen Drohungen der USA“. Außerdem hob er hervor, dass Moskau und Pjöngjang in der UNO ihre „gemeinsame Linie und den gemeinsamen Standpunkt“ beibehielten.

Während Putins Besuch sollen mehrere „wichtige Dokumente“ unterzeichnet werden, darunter ein möglicher Vertrag über eine „strategische Partnerschaft“. Das Dokument solle auf höchster Ebene, also von Putin und Kim, unterzeichnet werden. Angaben zum Inhalt des Vertrages wurden nicht gemacht

Die USA zeigten sich „besorgt“ über die sich abzeichnende Vertiefung der Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland und deren möglichen Auswirkungen auf die Sicherheit der Ukraine und Südkoreas. „Wir wissen, dass nordkoreanische ballistische Raketen immer noch eingesetzt werden, um ukrainische Ziele zu treffen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Dies könne „eine gewisse Wechselwirkung geben, welche die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel beeinträchtigen könnte“.

Kuleba nennt Reise „einsame Bromance“
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bezeichnete die Reise als „einsame Bromance“ zwischen Putin und dem nordkoreanischen Machthaber Kim. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, der Besuch zeige, wie abhängig Putin von autoritären Führern sei.

Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Nordkorea wird Putin nach Kreml-Angaben zu einem zweitägigen Besuch nach Vietnam reisen.

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