Schon in wenigen Tagen endet die Beschwerdefrist gegen das Mega-Projekt. Die Projektgegner formieren sich und haben dazu mehrere Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht eingebracht. Der Gegenwind wird jedenfalls zunehmend rauer.
In nur sechs Minuten von Heiligenstadt auf die Donauinsel Nord. Floridsdorf erhält Anschluss an die U4. Direkter Zugang zu zwei Naherholungsgebieten – All das verspricht, das Mega-Projekt „Seilbahn Kahlenberg“.
Ob es je dazu kommen wird, steht aber weiter in den Sternen. Vor mehr als einem Monat wurde veröffentlicht, dass die Seilbahn keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchlaufen muss – wir berichteten. Seither läuft die vierwöchige Frist für mögliche Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht, die nun in wenigen Tag endet.
Projektgegner wollen jetzt Widerstand leisten
Projektentwickler Hannes Dejaco muss jedenfalls weiter mit viel Gegenwind rechnen. Nur Privatpersonen und Umweltorganisationen können gegen den UVP-Feststellungsbescheid Beschwerde erheben. Die Naturschutzorganisation „Alliance for Nature“ etwa pocht weiterhin auf eine UVP und sieht Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, das kulturelle Erbe und die Landschaft. Generalsekretär Christian Schuhböck hat als einer der ersten dazu eine Beschwerde eingebracht.
Auch die Umweltorganisation VIRUS kündigt an: „Wir haben ein Beschwerderecht gegen derartige Feststellungsbescheide und werden davon Gebrauch machen“, so Wolfgang Rehm. Die Beschwerde befinde sich schon auf der Startrampe und werde in den kommenden Tagen finalisiert. Rehm zeigt sich sehr zuversichtlich. Die Beschwerde der Wiener Umweltanwaltschaft befinde sich in der Vorbereitungsphase, so die Umweltanwältin Iris Tichelmann zur „Krone“. Nähere Details dazu werden in den nächsten Tagen veröffentlicht.
Park&Ride-Anlage in Größe des Ernst-Happel-Stadions
Die Projektgegner rund um die Bürgerinitiative „Schützt den Wienerwald – Stopp Seilbahn auf den Kahlenberg“ kündigten ebenfalls eine Beschwerde vor dem Bundesverwaltungsgericht an, falls erforderlich auch an den Verwaltungsgerichtshof. Rechtsvertreter der Bürgerinitiative ist die Anwaltskanzlei List. Die Initiative in der Schwarzlackenau kann mit dem unglaublichen Flächenverbrauch der Park&Ride-Anlage in Größe des Ernst-Happel-Stadions sowie der Zubetonierung durch Busumkehrspuren samt zwei Auffahrten zur Donauuferautobahn argumentieren, heißt es dazu von Anrainer Hans Binder. Damit würde eine weitere Idylle in der Großstadt Wien zerstört werden, samt Flächenversiegelung.
Ob das ehrgeizige Projekt je realisiert wird, hängt nun von vielen weiteren Genehmigungsverfahren ab – wie etwa Forst oder Naturschutzrecht. Die Stadt Wien hat bereits mehrfach ihre Bedenken geäußert.
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