Nach Crocus City Hall
Moskau-Terror: Türkei verhinderte neuen Anschlag
Nach dem verheerenden Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau mit 144 Toten vergangenen März gibt der türkische Geheimdienst nun bislang unbekannte Details preis.
Mehrere Terroristen dringen bei einem Konzert der Gruppe Piknik in den hippen Komplex ein und eröffnen das Feuer. Im Publikumsbereich bricht ein Brand aus, das Gebäude beginnt einzustürzen. Viele Menschen müssen sterben, unter ihnen auch kleine Kinder. Es sind Szenen, die in Russland wohl niemals in Vergessenheit geraten werden.
Knapp drei Monate später kommen neue Informationen ans Licht: Der türkische Geheimdienst dürfte eine weitere Attacke durch den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan, auf dessen Kappe auch die Crocus-Tragödie geht, in der russischen Hauptstadt vereitelt haben.
Islamischer Staat Provinz Khorasan
- Gegründet: Anfang 2015
- Hochburgen: Nangarhar, Kunar (Ostafghanistan)
- Anführer: Sanaullah Ghafari (Shahab al-Muhajir)
- Mannstärke: 4000 bis 6000
- Rivalisiert mit: Al-Kaida, afghanische und pakistanische Taliban, tadschikische Jamaat Ansarullah und Islamische Turkestan-Partei
- Methoden: Hinterhalte, militärische Angriffe, gezielte Tötungen und Bombenanschläge
Shoppingcenter im Visier
Das Ziel sollte ein überlaufenes Einkaufszentrum sein, schreibt die türkische Tageszeitung „Hurriyet“. Der türkische Geheimdienst habe die Verantwortlichen in Moskau kontaktiert. Das Blatt sei darüber von Mitgliedern des Dienstes selbst informiert worden, heißt es.
Näheres gab das Medium hierzu allerdings nicht an. Verwiesen wird auch darauf, dass die türkischen Geheimdienste die Aktivitäten des IS-Ablegers schon seit Längerem überwachen. Nach dem Angriff auf die Kirche Santa Maria in Istanbul im Jänner 2024 seien einige Personen verhört worden. Man habe hier auch Kontakt zur russischen Seite aufgenommen.
Insgesamt zwölf Personen festgenommen
Nach dem Terroranschlag auf die Crocus City Hall versuchten die Terroristen, mit einem Auto zu fliehen. Sie konnten allerdings in der Region Brjansk festgenommen werden, wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB meldete. Später wurden noch weitere Personen festgenommen, die als Komplizen der Angreifer galten. Zu der kaltblütigen Attacke bekannte sich der IS-Ableger Provinz Khorasan.
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